Globale Führer fordern wesentliche Reformen beim COP29-Klimagipfel angesichts steigender Temperaturen und Lobbyismus der fossilen Brennstoffe

Während die COP29-Klimaverhandlungen fortschreiten, hat eine Gruppe globaler Führer und Wissenschaftler umfassende Reformen im Rahmen der UN-Konferenz der Vertragsparteien (COP) gefordert. In einem offenen Brief an den UN-Klimachef Simon Stiell und den Generalsekretär Antonio Guterres betonte die Gruppe die Notwendigkeit von Kriterien, die Länder ausschließen, die keinen Übergang von fossilen Brennstoffen unterstützen.

Der Gipfel, der in Aserbaidschan stattfindet, wurde aufgrund der starken Abhängigkeit des Landes von Öl- und Gasexporten, die die Hälfte seiner Wirtschaft ausmachen, kritisiert. Präsident Ilham Aliyev eröffnete die Konferenz und bezeichnete Öl und Gas als „Geschenk Gottes“ und hob das Engagement Aserbaidschans für seine natürlichen Ressourcen hervor.

Die Unterzeichner des Briefes, darunter der ehemalige UN-Generalsekretär Ban Ki-moon und die ehemalige Präsidentin Irlands, Mary Robinson, argumentierten, dass der aktuelle COP-Rahmen unzureichend sei, um die dringenden Herausforderungen des Klimawandels zu bewältigen. Sie schlugen sieben zentrale Reformen vor, die darauf abzielen, den Fokus von Verhandlungen auf konkrete Maßnahmen zu verlagern.

Zu den vorgeschlagenen Reformen gehören ein verbesserter Überblick über die Klimafinanzierung und die Gewährleistung, dass nationale Aktionspläne mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen übereinstimmen. Die Gruppe kritisierte auch die überwältigende Präsenz von Lobbyisten der fossilen Brennstoffe bei der COP29, wobei Berichte darauf hinweisen, dass 1.773 Lobbyisten aus dem Sektor der fossilen Brennstoffe Zugang zum Gipfel erhalten haben, was die Zahl der Delegierten der zehn klimawidrigsten Nationen übersteigt.

Der Climate Action Tracker hat gewarnt, dass ohne neue nationale Klimaziele die aktuellen Politiken zu einem Temperaturanstieg von 2,7 Grad Celsius bis 2100 führen könnten. Darüber hinaus sind sowohl der Verbrauch fossiler Brennstoffe als auch Landnutzungsänderungen wie Abholzung im Vergleich zu den Werten von 2023 gestiegen. Der Reformaufruf erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem die Welt über die Verteilung von Klimafinanzierungen an gefährdete Bevölkerungen nachdenkt, während die fossile Brennstoffindustrie Rekordgewinne erzielt.

Experten betonen, dass ohne dringende Reformen und Verantwortlichkeitsmaßnahmen die globale Gemeinschaft weiteren Verzögerungen bei der effektiven Bekämpfung der Klimakrise gegenüberstehen wird.

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