Boeing-CEO Kelly Ortberg gab bekannt, dass er die Geschäftsabläufe des Unternehmens umfassend überprüfen werde, da es mit einem enormen Quartalsverlust von 6 Milliarden Dollar konfrontiert ist, der hauptsächlich auf einen anhaltenden Streik von etwa 33.000 Beschäftigten zurückzuführen ist. Das Unternehmen hat für das Jahr insgesamt Verluste von fast 8 Milliarden Dollar gemeldet, die durch Produktionsstopps bei den Flugzeugen 737 MAX, 777 und 767 verschärft wurden.
In einem Schreiben an die Mitarbeiter betonte Ortberg die Notwendigkeit einer kulturellen Transformation innerhalb des Unternehmens, um die Betriebsabläufe zu stabilisieren und die Leistung im Verteidigungssektor sowie in den wichtigsten Flugzeugprogrammen zu verbessern. Er erkannte an, dass der einst ikonische Ruf von Boeing erheblich beschädigt wurde.
Boeing-Finanzvorstand Brian West wies darauf hin, dass das Unternehmen bis 2025 weiterhin mit einem Liquiditätsverbrauch rechnet, was zu einem Rückgang der Aktienkurse um 1,7 Prozent führte. West erwähnte mögliche Pläne für Aktienangebote zur Behebung der finanziellen Situation des Unternehmens, obwohl keine spezifischen Zeitrahmen genannt wurden.
Ortbergs Führung, die im August begann, hat bereits bedeutende Abbaupläne vorgeschlagen, einschließlich der Möglichkeit von Vermögensverkäufen und Personalabbau. Der derzeitige Streik stellt zusätzliche Herausforderungen dar, da das Unternehmen plant, die Produktion angesichts anhaltender Probleme in der Lieferkette wieder aufzunehmen.
Trotz der Schwierigkeiten äußerte Ortberg Optimismus hinsichtlich eines neuen Vertragsvorschlags, über den die streikenden Arbeiter abstimmen sollen, obwohl Analysten skeptisch hinsichtlich der Genehmigung sind. Er wies auch darauf hin, dass die Wiederaufnahme der Produktion, insbesondere des 737 MAX, durch kürzliche Aussetzungen bei den Zulieferern und Investitionsverzögerungen kompliziert werden wird.
Im neuesten Finanzbericht verzeichnete Boeing einen Liquiditätsverbrauch von 1,96 Milliarden Dollar für das Quartal, im starken Gegensatz zu 310 Millionen Dollar im Vorjahr, sowie einen leichten Rückgang des Umsatzes um 1 Prozent auf 17,84 Milliarden Dollar.