Weißrussland verurteilt 12 Personen wegen angeblichen Terrorismus im Zusammenhang mit Drohnenangriff auf russisches Militärflugzeug

MINSK, 5. Oktober (Reuters) - Ein Gericht in Minsk hat zwölf Personen zu Haftstrafen von zwei bis 25 Jahren verurteilt, weil sie an dem beteiligt waren, was die weißrussische Regierung als 'Akt des Terrorismus' auf einem Militärflugplatz in der Nähe der Hauptstadt im letzten Jahr bezeichnet hat.

Im Februar 2023 beanspruchte eine Gruppe von weißrussischen regimekritischen Aktivisten die Verantwortung für einen Drohnenangriff auf ein russisches Militärüberwachungsflugzeug an der Basis. Der Vorfall wurde sowohl von Russland als auch von Weißrussland als unglaubwürdig abgetan, wobei die Staatsmedien Aufnahmen veröffentlichten, die behaupteten, das Flugzeug sei unbeschädigt geblieben.

Nach dem Angriff gaben die weißrussischen Behörden bekannt, dass sie einen 'Terroristen' und mehr als zwanzig Komplizen im Zusammenhang mit dem Sabotageversuch festgenommen hatten. Der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko beschuldigte die ukrainischen Sicherheitsdienste und die CIA der USA, den Angriff orchestriert zu haben, und erklärte, das Flugzeug habe nur oberflächliche Schäden erlitten.

Am Freitag gab die Generalstaatsanwaltschaft die Verurteilungen bekannt, wobei der Hauptangeklagte, der ukrainische Staatsangehörige Nikolai Shvets, in Abwesenheit zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Shvets hatte zuvor in einem Interview mit dem Staatsfernsehen die Details des Angriffs dargelegt und war im Juni im Rahmen eines Gefangenenaustauschs mit der Ukraine freigelassen worden. Die genaue Anzahl der in Abwesenheit verurteilten Personen bleibt unklar.

Diese Entwicklung verdeutlicht die anhaltenden Spannungen zwischen Weißrussland, der Ukraine und Russland, mit Auswirkungen auf die regionale Sicherheit und die internationalen Beziehungen.

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