Die Präsidentschaftswahl in Sri Lanka am 21. September 2024 hat Unsicherheiten über die Zukunft des 2,9 Milliarden Dollar schweren Rettungsprogramms des Internationalen Währungsfonds (IWF) und die wirtschaftliche Erholung des Landes aufgeworfen. Die Hauptkandidaten Sajith Premadasa und Anura Kumara Dissanayake haben beide ihr Interesse bekundet, das bestehende IWF-Programm zu überarbeiten.
Seit den Selbstmordanschlägen von 2019, die den Tourismussektor schwer getroffen haben, und den anschließenden Auswirkungen der COVID-19-Pandemie sieht sich Sri Lanka schweren wirtschaftlichen Herausforderungen gegenüber, die im April 2022 in einem Zahlungsausfall gipfelten. Die politische Landschaft hat sich erheblich verändert, da der derzeitige Präsident Ranil Wickremesinghe nach weit verbreiteten Protesten, die zur Absetzung des ehemaligen Präsidenten Gotabaya Rajapaksa führten, ins Amt kam.
Unter der Verwaltung von Wickremesinghe gibt es Anzeichen für eine wirtschaftliche Stabilisierung, mit einem erwarteten Wachstum von 3 % in diesem Jahr und einem signifikanten Rückgang der Inflation von ihrem Höchststand von 70 % im September 2022. Analysten warnen jedoch, dass ein Führungswechsel die laufenden Verhandlungen mit Gläubigern und dem IWF stören könnte, was potenziell kritische finanzielle Unterstützung verzögern und die Bemühungen zur Umstrukturierung der Schulden komplizieren könnte.
Aktuelle Gespräche betreffen einen umstrittenen Vorschlag zur Umstrukturierung der Schulden in Höhe von 12,5 Milliarden Dollar, dessen Ausgang durch die Wahl beeinflusst werden dürfte. Ohne eine erfolgreiche Einigung bleibt Sri Lanka in einer prekären finanziellen Lage, die den Zugang zu den globalen Kapitalmärkten einschränkt.
Mit dem nahenden Wahltag beobachten Beobachter genau die potenziellen Auswirkungen auf die wirtschaftliche Zukunft Sri Lankas und die internationalen Beziehungen, insbesondere in Bezug auf die Fähigkeit des Landes, sich im komplexen Umfeld des Schuldenmanagements und der wirtschaftlichen Erholung zurechtzufinden.