Eine diplomatische Krise ist zwischen Nordmazedonien und Bulgarien ausgebrochen, nachdem am 14. September 2024 ein Treffen zwischen den beiden Präsidenten stattfand. Das Treffen, das darauf abzielte, die bilateralen Beziehungen zu stärken, wurde angespannt, als die mazedonische Flagge während einer Fotosession auffällig abwesend war, was in Skopje Empörung auslöste.
Der bulgarische Präsident Rumen Radev nahm an dem Treffen teil, nachdem er erfolgreich einen Testflug für einen Kampfjet, F-16, abgeschlossen hatte, im Vorfeld einer NATO-Jubiläumsveranstaltung. Trotz historischer Verbindungen und Bulgariens früher Unterstützung für die NATO-Mitgliedschaft Mazedoniens hat das Fehlen der mazedonischen Flagge zu Vorwürfen von Respektlosigkeit und Protokollversagen geführt.
Nach dem Treffen war die Reaktion der mazedonischen Regierung schnell, mit Plänen, den bulgarischen Botschafter zur Klärung zu laden. Das Büro von Präsidentin Siljanovska äußerte die Hoffnung, dass das Fehlen der Flagge ein Versehen und kein absichtlicher Akt sei, und betonte die Notwendigkeit eines Dialogs.
Beide Nationen haben schwankende Beziehungen erlebt, die von Phasen der Zusammenarbeit und Spannungen geprägt sind. Bulgariens frühere Anerkennung des verfassungsmäßigen Namens Mazedoniens steht im Gegensatz zu seinem jüngsten Veto gegen die Beitrittsgespräche Mazedoniens zur EU und verdeutlicht die Komplexität ihrer diplomatischen Geschichte.
Der Vorfall wirft auch Bedenken hinsichtlich der wachsenden Beziehungen Bulgariens zu China auf, während die Beziehungen zwischen der EU und China angespannt sind. Radevs Teilnahme an einem bulgarisch-chinesischen Wirtschaftsgipfel kurz vor dem Treffen mit Siljanovska deutet auf eine mögliche Verschiebung der außenpolitischen Prioritäten hin.
Während der mazedonische Premierminister Hristijan Mickoski sich auf eine Reise nach Brüssel vorbereitet, um über das laufende Blockadeproblem zu sprechen, fügt das Fehlen der Flagge eine weitere Komplexität zu den bereits angespannten Verhandlungen hinzu. Die mazedonische Regierung sieht sich zunehmendem Druck ausgesetzt, diesen diplomatischen Fehltritt zu klären, während sie ihren Weg zur EU-Integration navigiert.