Ein supermassives Schwarzes Loch namens 'Ansky', das sich 300 Millionen Lichtjahre entfernt befindet, ist nach Jahrzehnten des Ruhezustands plötzlich erwacht. Das XMM-Newton-Raumschiff der Europäischen Weltraumorganisation hat das 'Einschalt-Ereignis' erfasst und Ausbrüche in optischem Licht und Röntgenlicht enthüllt.
Astronomen beobachteten quasiperiodische Eruptionen (QPEs), kurzlebige Flare-Ereignisse, die das erste Mal markieren, dass eine solche Aktivität in einem erwachenden Schwarzen Loch beobachtet wurde. Dieses Ereignis bietet eine einzigartige Gelegenheit, das Verhalten Schwarzer Löcher in Echtzeit mit Röntgenteleskopen im Weltraum zu untersuchen.
Die Ursache für Anskys QPEs wird noch untersucht. Im Gegensatz zu typischen Gezeitenstörungsereignissen (TDEs) gibt es keine Beweise dafür, dass ein Stern zerstört wurde. Forscher vermuten, dass die Akkretionsscheibe energetischen Stößen von einem Objekt ausgesetzt sein könnte, das sie durchquert und Röntgenstrahlen erzeugt.
Anskys Röntgenstrahlenausbrüche sind zehnmal länger und leuchtstärker als typische QPEs und setzen hundertmal mehr Energie frei. Diese Eruptionen treten ungefähr alle 4,5 Tage auf und stellen bestehende Modelle der Röntgenblitz-Erzeugung in Frage.
Das Team schlägt eine kontinuierliche Überwachung von Ansky und ähnlichen Ereignissen vor, um die wiederkehrenden Röntgenstrahlen zu verstehen, die etwa alle 25 Tage auftreten. Diese Flares könnten durch einen exzentrischen inneren Abschnitt der präzedierenden Akkretionsscheibe verursacht werden, wobei ein eindringendes Objekt verschiedene Oberflächen durchquert.
Ansky dient als 'Echtzeit'-Testobjekt für QPE-Modelle und hilft bei der Erstellung besserer Modelle für diese Ereignisse. Die sich wiederholenden Ausbrüche sind wahrscheinlich auch mit Gravitationswellen verbunden, die die zukünftige LISA-Mission der ESA möglicherweise erkennen wird.
Diese Röntgenbeobachtungen werden Gravitationswellendaten ergänzen und dazu beitragen, das rätselhafte Verhalten massereicher Schwarzer Löcher zu lösen. Das LISA-Weltrauminterferometer-Array der ESA wird das erste Weltraumlabor sein, das Gravitationswellen nachweist, insbesondere von AGNs wie Ansky.