Astronomen haben hochauflösende spektroskopische Beobachtungen des Braunen Zwerges HD 206893 B durchgeführt, die bedeutende Details über seine Natur und Eigenschaften enthüllen. Die Ergebnisse wurden am 23. Januar auf dem arXiv-Preprint-Server präsentiert.
Braune Zwerge, die zwischen Planeten und Sternen liegen, haben eine Masse von 13 bis 80 Jupitermassen. HD 206893 B ist ein substellarer Begleiter des Sterns HD 206893, der sich etwa 133 Lichtjahre entfernt befindet. Dieser Stern, der als F5V klassifiziert ist, ist etwa 40 % größer und 24 % massereicher als die Sonne, hat eine effektive Temperatur von 6.680 K und wird auf ein Alter von 1,1 Milliarden Jahren geschätzt.
HD 206893 beherbergt zwei Exoplaneten und eine circumstellare Trümmerscheibe, die sich von etwa 30 bis 180 AU erstreckt. HD 206893 B, dessen Masse auf 26 Jupitermassen geschätzt wird, befindet sich innerhalb dieser Trümmerscheibe. Frühere Studien legen nahe, dass die Schwerkraft von HD 206893 B den inneren Rand der Trümmerscheibe beeinflussen könnte.
Unter der Leitung von Ben Sappey von der University of California, San Diego, nutzte das Team den Keck Planet Imager und Characterizer (KPIC), um HD 206893 B mit hoher spektraler Auflösung zu beobachten. Sie schlossen die atmosphärischen Parameter und die Radialgeschwindigkeit des Braunen Zwerges durch ein bayesianisches Modellierungsverfahren ein.
Die Beobachtungen ergaben, dass HD 206893 B einen Radius von etwa 1,11 Jupiterradien und eine Masse von etwa 22,7 Jupitermassen hat, bei einer effektiven Temperatur von 1.634 K. Das atmosphärische Kohlenstoff-zu-Sauerstoff-Verhältnis (C/O) wurde auf 0,57 berechnet, was nahe dem solarwert liegt und auf ein mögliches Szenario der Kernakkretion oder der Diskfragmentierung hinweist.
HD 206893 B umkreist seinen Wirtstern in einer Entfernung von etwa 11,62 AU, was darauf hindeutet, dass es wahrscheinlich nicht durch Diskfragmentierung entstanden ist, die typischerweise bei größeren Abständen auftritt. Die Forscher empfehlen eine weitere Untersuchung mit dem Near Infrared Spectrograph (NIRSpec) des James Webb Space Telescope (JWST), um zusätzliche Daten über das Kohlenstoff-zu-Schwefel-Verhältnis (C/S) zu erhalten, was zuverlässigere Informationen über den Entstehungsort liefern könnte.