Astronomen haben bedeutende Fortschritte im Verständnis der Planetenbildung durch Beobachtungen der äußeren Trümmerscheibe um den Exoplaneten IRAS 04125+2902 b gemacht und dabei den Transiting Exoplanet Survey Satellite (TESS) genutzt. Diese einzigartige Scheibe, die verzogen ist, bietet einen ungehinderten Blick auf den Planeten und erleichtert erweiterte Beobachtungen, die typischerweise durch Trümmer in jungen Sternensystemen behindert werden.
Die verzogene Natur der Scheibe wirft interessante Fragen zu ihrem Ursprung auf. Eine Theorie besagt, dass der Planet näher zu seinem Stern migriert ist, wodurch die Orientierung der Scheibe gestört wurde. Dies würde jedoch die Existenz eines anderen massiven Objekts im System nahelegen, das bislang nicht entdeckt wurde.
Eine weitere Möglichkeit betrifft den Begleitstern des Systems, dessen Orbit mit dem der Planeten übereinstimmt, der jedoch zu weit entfernt ist, um die ungewöhnliche Neigung der Scheibe beeinflusst zu haben. Alternativ könnte Material aus der dichten Taurus-Molekülwolke mit der Scheibe interagiert haben und so die beobachteten Unregelmäßigkeiten verursacht haben. Simulationen unterstützen diese Theorie, aber entscheidende Beweise stehen noch aus.
Die Daten von TESS in Kombination mit Radialgeschwindigkeitsmessungen von bodengestützten Instrumenten haben Einblicke in die Eigenschaften von IRAS 04125+2902 b gegeben. Die Masse des Planeten wird auf etwa ein Drittel der von Jupiter geschätzt, mit einem Durchmesser, der vergleichbar mit dem der Gasriesen ist. Dies deutet auf eine niederdichte Struktur und eine aufgeblähte Atmosphäre hin, was darauf hindeutet, dass der Planet sich zu einer Mini-Neptun oder einem Super-Erde entwickeln könnte.
Solche Planeten sind in der gesamten Galaxie verbreitet, obwohl sie in unserem Sonnensystem fehlen. Diese Entdeckung verbessert nicht nur unser Verständnis der Prozesse der Planetenbildung, sondern hebt auch die komplexen Interaktionen hervor, die junge planetarische Systeme formen.