James-Webb-Weltraumteleskop entdeckt ersten 'Dampfplaneten' GJ 9827 d und erweitert unser Verständnis von fremden Atmosphären

Das James-Webb-Weltraumteleskop (JWST) hat eine bahnbrechende Entdeckung gemacht und den ersten bekannten 'Dampfplaneten', GJ 9827 d, identifiziert, der sich etwa 100 Lichtjahre von der Erde entfernt befindet. Dieser Planet, der etwa doppelt so groß und dreimal so massereich wie die Erde ist, ist von einer dichten Atmosphäre umgeben, die hauptsächlich aus Wasserdampf besteht.

Teammitglied Eshan Raul von der Universität Wisconsin-Madison bemerkte: "Das ist das erste Mal, dass wir so etwas sehen. Der Planet scheint hauptsächlich aus heißem Wasserdampf zu bestehen, weshalb wir ihn einen 'Dampfplaneten' nennen." Obwohl GJ 9827 d nicht für Leben geeignet ist, wie wir es kennen, liefert seine Entdeckung wertvolle Einblicke in die Eigenschaften kleiner Exoplaneten, die möglicherweise bewohnbar sind.

Unter der Leitung von Caroline Piaulet-Ghorayeb von der Universität Montréal nutzte das Forschungsteam die Transmissionsspektroskopie, um die Atmosphäre des Planeten zu analysieren. Diese Methode zeigt das Vorhandensein spezifischer Elemente, indem sie Lücken im Lichtspektrum identifiziert, wenn es durch die Atmosphäre hindurchscheint. Im Gegensatz zu vielen zuvor untersuchten Exoplaneten ist die Atmosphäre von GJ 9827 d reich an schweren Molekülen, ähnlich den terrestrischen Planeten unseres Sonnensystems.

GJ 9827 d wurde 2017 vom Kepler-Weltraumteleskop entdeckt und umkreist seinen Wirtstern in einer Entfernung von nur 5,2 Millionen Meilen, wobei er eine Umlaufbahn in etwas mehr als sechs Erdtagen vollendet. Die fortschrittlichen Fähigkeiten des JWST ermöglichten es den Forschern, das Vorhandensein von erheblichem Wasserdampf zu bestätigen, ein bedeutender Fortschritt im Vergleich zu früheren Erkenntnissen des Hubble-Weltraumteleskops.

Raul äußerte seine Begeisterung über das Potenzial, weitere Dampfplaneten zu entdecken, und sagte: "Wenn diese real sind, lässt es einen wirklich darüber nachdenken, was es sonst noch geben könnte." Die Ergebnisse des Teams wurden am 4. Oktober in den Letters of the Astrophysical Journal veröffentlicht und markieren einen bedeutenden Meilenstein in der Untersuchung von Exoplaneten.

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