Planetenentstehung spiegelt frühes Sonnensystem wider

Edited by: gaya ❤️ one

Wissenschaftler des ALMA-Konsortiums haben in Zusammenarbeit mit der NASA die Entstehung eines Planetensystems direkt beobachtet, das den frühen Stadien unseres Sonnensystems ähnelt. Das System umkreist PDS 70, einen jungen Stern, der etwa 400 Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Zentaur liegt. PDS 70 ist von einer Scheibe aus Gas und Staub umgeben, in der sich mindestens zwei riesige Planeten bilden. Ein Bild der Europäischen Südsternwarte (ESO) zeigt deutlich eine zirkumplanetare Scheibe um PDS 70c, einen der beiden bekannten Planeten. Diese zirkumplanetare Scheibe ist eine Gas- und Staubstruktur, die einen sich bildenden Planeten umgibt. Diese Struktur ist von Bedeutung, da hier Monde entstehen können, ähnlich wie bei Jupiter und Saturn in unserem frühen Sonnensystem. PDS 70c, ein Gasriese mit etwa der doppelten Masse des Jupiters, umkreist seinen Stern in einer Entfernung, die der Umlaufbahn des Uranus um die Sonne ähnelt. Seine zirkumplanetare Scheibe enthält genügend Material, um mehrere natürliche Satelliten zu bilden. Die Existenz dieser Scheibe bestätigt theoretische Modelle zur Satellitenentstehung. PDS 70b, der andere Planet des Systems, wurde in früheren Studien beobachtet, ist aber auf dem neuesten Bild nicht sichtbar. Beide Planeten höhlen eine große Lücke in der protoplanetaren Scheibe aus. Dieser Prozess findet statt, wenn die wachsenden Planeten Gas und Staub verbrauchen, um ihre Masse zu erhöhen. "Dieses System stellt ein natürliches Labor dar, um zu untersuchen, wie sich riesige Planeten und ihre Monde bilden", erklärte Miriam Keppler, Astronomin am Max-Planck-Institut für Astronomie. Diese Beobachtung ist auch ein wichtiger Schritt zum Verständnis der Organisation von Planetensystemen. Die NASA hat PDS 70c aufgrund seiner wissenschaftlichen Bedeutung in ihren Exoplanetenkatalog aufgenommen. Die zirkumplanetare Scheibe unterstützt Theorien über die Satellitenentstehung und die frühe Entwicklung von Planeten wie Jupiter und Saturn. Der Fund bietet eine Momentaufnahme davon, wie das Sonnensystem vor 4,5 Milliarden Jahren ausgesehen haben könnte. Die direkte Beobachtung der Planetenentstehung ermöglicht es Wissenschaftlern, bestehende Modelle der Planeten- und Mondsystementstehung zu testen und zu verfeinern. Die Beobachtung von Systemen wie PDS 70 ist für Astronomen und Astrobiologen bei der Suche nach bewohnbaren Welten von entscheidender Bedeutung. Das Verständnis der Entstehung von Planetensystemen ist unerlässlich, um festzustellen, wo erdähnliche Bedingungen entstehen könnten.

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