In einer bahnbrechenden Entdeckung gaben Wissenschaftler der Fudan-Universität in Shanghai, China, im Juni 2025 die Entwicklung eines Retina-Implantats unter Verwendung von Tellur-Nanodrähten bekannt. Diese innovative Technologie hat vielversprechende Ergebnisse bei der Wiederherstellung des Sehvermögens bei blinden Mäusen und der Ermöglichung der Wahrnehmung von Infrarotlicht bei Makakenaffen gezeigt.
Tellur, ein Halbleiter mit silbrig-weißem Aussehen, ist für seine photoelektrischen Eigenschaften bekannt, die es ihm ermöglichen, Licht, einschließlich Infrarotstrahlung, in elektrische Signale umzuwandeln. Die Forscher erzeugten Tellur-Nanodrähte, die jeweils 150 Nanometer dick sind, was tausendmal dünner ist als ein menschliches Haar. Diese Drähte wurden zu einer netzartigen Struktur angeordnet und in die Netzhäute blinder Tiere implantiert.
Die Studie ergab, dass blinde Mäuse mit dem Tellur-Nanodraht-Implantat bei Mustererkennungsaufgaben fast so gut abschnitten wie sehende Mäuse. Darüber hinaus konnten sie Infrarotlicht erkennen und darauf reagieren, was typische Mäuse nicht können. Die Implantate zeigten keine nachteiligen Auswirkungen bei Makaken, und bei sehenden Affen verbesserten sie die Infrarot-Sicht. Diese Forschung bietet Hoffnung für Menschen mit Blindheit, da sie potenziell das Sehvermögen wiederherstellen und es sogar auf die Wahrnehmung von Infrarotlicht ausweiten kann. Wissenschaftler sehen dies als einen Schritt in Richtung bionischer Augen mit Infrarot-„Super-Vision“.