Die Gen-Therapie zur Wiederherstellung des Gehörs bei Kindern wirft wichtige ethische Fragen auf. Diese innovative Behandlung, die in Nature Medicine beschrieben wird, zielt auf eine spezifische genetische Mutation ab und bietet Hoffnung für Kinder mit Hörverlust. Die Studie, durchgeführt von Forschern des Karolinska Institutet, umfasste 10 Kinder und zeigt das Potenzial dieser Therapie.
Ethisch betrachtet, wirft die Gen-Therapie Fragen nach der Sicherheit und dem langfristigen Nutzen auf. Die Entscheidung, eine solche Behandlung durchzuführen, erfordert eine sorgfältige Abwägung der Risiken und Vorteile. Dabei sind die Rechte der Kinder und ihrer Eltern zu berücksichtigen.
Die Therapie beinhaltet die Einführung einer funktionierenden Kopie des OTOF-Gens in das Innenohr. Die ersten Ergebnisse deuten auf Sicherheit und Wirksamkeit hin, wobei die Kinder eine Verbesserung des Hörvermögens und des Sprachverständnisses erfahren. Dies wirft Fragen nach der Verantwortung der Ärzte und Forscher auf, die diese Therapie entwickeln und anwenden.
Die ethischen Implikationen gehen jedoch über die unmittelbare Behandlung hinaus. Die Gen-Therapie wirft Fragen nach der Veränderung des menschlichen Erbguts, der Gerechtigkeit im Zugang zu solchen Behandlungen und der Verantwortung der Gesellschaft gegenüber Menschen mit Behinderungen auf. Die Entwicklung und Anwendung der Gen-Therapie erfordert daher eine kontinuierliche ethische Reflexion und Debatte.