ETH Zürichs Proteininteraktionsatlas: Revolutionierung der Medikamentenentwicklung durch gewebespezifische Zielsteuerung

Bearbeitet von: Maria Sagir🐬 Mariamarina0506

Forscher der ETH Zürich haben einen umfassenden Atlas von Protein-Protein-Interaktionen in 11 verschiedenen menschlichen Geweben entwickelt. Dieser im Mai 2025 veröffentlichte Atlas beschreibt detailliert, welche Proteine in bestimmten Geweben interagieren, und bietet Einblicke, die die Medikamentenentwicklung erheblich verbessern könnten, indem sie gezieltere und sicherere Therapien ermöglichen.

Die von Diederik Laman Trip und Pedro Beltrao geleitete Studie analysierte Proteomdaten aus über 7.800 menschlichen Biopsien, um gewebespezifische Proteininteraktionen zu identifizieren. Das Team schätzt, dass ein Viertel der Proteinassoziationen gewebespezifisch sind. Diese Spezifität ist entscheidend für das Verständnis der unterschiedlichen Funktionen von Zellen in verschiedenen Organen und für die Identifizierung von Krankheitsgenen, was potenziell zu Medikamenten mit weniger Nebenwirkungen führen könnte.

Der Atlas, der über ein Webportal (www.ppiatlas.com) zugänglich ist, ermöglicht es Forschern, andere plausible Krankheitsgene auf der Grundlage bekannter Krankheitsgene und gewebespezifischer Interaktionsnetzwerke vorherzusagen. Durch die Ausrichtung von Behandlungen auf bestimmte Gewebe kann die Wahrscheinlichkeit von Off-Target-Effekten reduziert werden, was zu wirksameren und sichereren Medikamenten führt. Dieser Ansatz könnte auch verwendet werden, um Unterschiede in Proteinassoziationen zwischen gesundem und krankem Gewebe zu identifizieren, was die Medikamentenentdeckung weiter verbessert.

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