Eine aktuelle Studie des Massachusetts General Hospital hat ergeben, dass körperliche Aktivität die Lebensdauer um fünf Jahre verlängern kann. Frühere Forschungen zeigten, dass Bewegung die Neurogenese, die Bildung neuer Neuronen, fördert, was die kognitive Funktion insbesondere in Alzheimer-Modellen verbessert.
In der Fachzeitschrift Science veröffentlicht, berichteten die Forscher, dass Bewegung die mit Alzheimer verbundene Gehirnentzündung erheblich verringert und somit deren positive Auswirkungen bewahrt. Der Hauptautor Rudolph Tanzi erklärte: „Wir haben gezeigt, dass Bewegung eine der besten Möglichkeiten ist, die Neurogenese zu aktivieren und, indem wir die molekularen und genetischen Ereignisse aufdeckten, haben wir bestimmt, wie wir die positiven Effekte von Bewegung durch Gentherapie und pharmakologische Mittel nachahmen können.“
Die Studie hob hervor, dass die adulte Neurogenese im Hippocampus und einer anderen weniger bekannten Gehirnstruktur, dem Striatum, stattfindet. Während die Neurogenese im adulten Hippocampus entscheidend für Lernen und Gedächtnis ist, bleibt ihr Einfluss auf neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer schlecht verstanden.
Das MGH-Team wollte untersuchen, wie die Beeinträchtigung der Neurogenese im adulten Hippocampus zur Alzheimer-Pathologie und zur kognitiven Funktion in Mausmodellen beiträgt und ob eine Verbesserung dieses Prozesses die Symptome lindern könnte.
Experimente zeigten, dass die adulte Neurogenese entweder durch Bewegung oder durch pharmakologische Behandlungen und Gentherapie, die die Geburt neuraler Vorläuferzellen förderten, induziert werden konnte. Verhaltenstests zeigten begrenzte kognitive Vorteile für Tiere, bei denen die Neurogenese pharmakologisch und genetisch induziert wurde. Tiere, bei denen die Neurogenese durch Bewegung induziert wurde, zeigten jedoch eine verbesserte kognitive Leistung und reduzierte Beta-Amyloid-Spiegel.
Die Forscher schlossen: „Der entscheidende Unterschied war, dass Bewegung auch von der Produktion des vom Gehirn abgeleiteten neurotrophen Faktors (BDNF) abhing, der für das Wachstum und das Überleben von Neuronen wichtig ist und ein günstigeres Gehirnumfeld für das Überleben neuer Neuronen schafft.“