Eine bahnbrechende Entdeckung in Marokko hat eine bisher unbekannte neolithische Bauerngesellschaft enthüllt, die zwischen 3400 und 2900 v. Chr. datiert. Dieser bemerkenswerte Fund, der sich am Fundort Oued Beht befindet, stellt den ältesten und umfangreichsten landwirtschaftlichen Komplex dar, der in Afrika außerhalb des Niltals entdeckt wurde.
Die in der Zeitschrift Antiquity veröffentlichte Forschung hebt die Bedeutung der Maghreb-Region (Nordafrika) für die Entwicklung komplexer Gesellschaften im Mittelmeerraum im vierten und dritten Jahrtausend v. Chr. hervor. Die strategische Lage des Fundorts Oued Beht zwischen der Küste und dem Mittleren Atlasgebirge erleichterte sowohl die Landwirtschaft als auch den Handel.
Ein internationales Forschungsteam unter der Co-Leitung von Giulio Lucarini grub Überreste domestizierter Pflanzen und Tiere sowie verschiedene Artefakte aus. Zu diesen Artefakten gehören bemalte Keramiken, polierte Äxte, Mahlsteine und Steinwerkzeuge. Zahlreiche Gruben und Silos, die wahrscheinlich zur Lagerung von Ressourcen dienten, wurden ebenfalls identifiziert.
Diese Entdeckung unterstreicht die entscheidende Rolle des Maghreb in der mediterranen Vorgeschichte und bietet neue Einblicke in die frühe Entwicklung komplexer Gesellschaften in Nordafrika. Das Oued Beht Archaeological Project (OBAP) ist eine internationale Zusammenarbeit, die in den letzten Jahren begann.