Eine aktuelle Studie über Kinderbestattungen in der iberischen Siedlung Ullastret in Girona, die aus der Eisenzeit stammt, liefert neue Erkenntnisse über die damaligen Bestattungspraktiken. Die von Forschern der Universitat Autònoma de Barcelona (UAB) und des Museu d'Arqueologia de Catalunya in Ullastret (MAC-Ullastret) durchgeführte Studie bewertete die vorhandene archäologische Dokumentation und Skelettreste neu und wandte dabei fortschrittliche Techniken in Morphologie, Morphometrie, Genetik und Zahnhistologie an. Die Studie analysierte die Überreste von 15 Säuglingen aus den Gebieten Illa d'en Reixac und Puig de Sant Andreu des Fundortes. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Mehrzahl der Todesfälle von Säuglingen wahrscheinlich auf natürliche Ursachen zurückzuführen ist, wobei die Verteilung der Todesfälle nach Alter und Geschlecht natürlichen Säuglingssterblichkeitsmustern in Entwicklungsländern ähnelt. Dies stellt frühere Hypothesen in Frage, die eine geschlechtsspezifische Selektion oder rituelle Opfer nahelegen. Die Bestattungen, hauptsächlich einfache Gruben in Wohnbereichen, deuten auf ein familienzentriertes Ritual hin, bei dem die Gemeinschaft wollte, dass die Säuglinge in ihren Häusern bleiben. Die Studie trägt zu einem stärker kontextbezogenen Verständnis der Kinderbestattungen bei und bietet neue Perspektiven auf die Bestattungspraktiken und Lebensbedingungen der iberischen Gemeinschaft in Ullastret.
Kindliche Bestattungen in Ullastret geben Einblicke in iberische Bestattungspraktiken der Eisenzeit: Natürliche Todesursachen überwiegen, was Theorien über rituelle Opfer in Frage stellt
Edited by: Ирина iryna_blgka blgka
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