Bei aktuellen Ausgrabungen in der römischen Stadt Augusta Raurica in Augst, Schweiz, wurde eine Bronzemünze aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. entdeckt, die den ersten Fund dieser Art im Land darstellt. Die Entdeckung wurde am 28. November 2024 von den Verantwortlichen des Standorts bekannt gegeben.
Die kleine Münze zeigt auf der einen Seite den Kopf der Minerva und auf der anderen einen Pferdekopf. Sie wurde im Zentrum des Römischen Reiches in Italien geprägt, wo solche Münzen verbreitet sind, jedoch ist dies eine Seltenheit für die Schweiz.
Obwohl die Münze über 2300 Jahre alt ist, weist sie erstaunlich geringe Abnutzungsspuren auf, was darauf hindeutet, dass sie bereits damals als wertvoll erachtet und sorgfältig aufbewahrt wurde.
Zusätzlich zur Münze entdeckten die Archäologen Steinfragmente mit eingravierten Initialen, die vermutlich für reservierte Sitzplätze im Amphitheater wohlhabender Bürger genutzt wurden. Diese Funde tragen zum Verständnis der sozialen Strukturen in der römischen Gesellschaft bei.
Eine der Inschriften enthält den Namen 'Marcus', identifiziert durch den Buchstaben 'M' auf einem Sandsteinfragment, das vermutlich aus dem Sitzbereich des Amphitheaters stammt. Eine andere Inschrift zeigt den Buchstaben 'C', der möglicherweise auf den Namen 'Gaius' hinweist, was Verbindungen zu lokalen religiösen Praktiken nahelegt.
Das Ausgrabungsareal, das etwa 800 Quadratmeter umfasst und etwa 250 Meter vom Theater entfernt liegt, hat seit Beginn der Grabungen im April 2023 mehrere bedeutende Artefakte hervorgebracht, darunter eine Terrakotta-Venusfigur und eine versilberte Bronze-Brosche.