Am 17. Dezember 2024 gaben die Portugiesische Raumfahrtbehörde, die Europäische Weltraumorganisation (ESA) und die Portugiesische Marine eine wissenschaftliche Partnerschaft bekannt, um U-Boote in Missionen zu nutzen, die Bedingungen der Weltraumforschung simulieren. Dieses Vorhaben zielt darauf ab, sich auf Langzeitmissionen jenseits der niedrigen Erdumlaufbahn vorzubereiten, einschließlich Reisen zum Mond und zum Mars.
Die Zusammenarbeit wird U-Boote der Portugiesischen Marine und deren Besatzungen als hochgradige Analogien für Isolation und Eingeschlossenheit einsetzen, um die Herausforderungen zu replizieren, die bei Raumfahrtmissionen auftreten.
Seit über zwei Jahrzehnten nutzt die ESA zusammen mit internationalen Partnern die Internationale Raumstation (ISS), um die Auswirkungen der Weltraumumgebung auf die menschliche Gesundheit zu untersuchen. Astronauten auf der ISS sind extremen Bedingungen wie Mikrogravitation, Weltraumstrahlung und beengten Lebensverhältnissen ausgesetzt, die sowohl das physische als auch das psychische Wohlbefinden herausfordern.
Aufgrund der Ressourcenbeschränkungen der ISS und der Komplexität der Raumfahrtaktivitäten ergänzt die ESA diese Forschung jedoch mit erdgebundenen Studien, die Weltraumbedingungen simulieren. Diese Umgebungen, bekannt als Analogien, ermöglichen es, die Auswirkungen von Raumflügen auf die Gesundheit von Astronauten zu untersuchen und Technologien sowie Strategien zu testen, die sowohl für Raumfahrtmissionen als auch für das Leben auf der Erde von Vorteil sind.
Die erste wissenschaftliche Mission im Rahmen des Programms Isolation Standard Measures for ESA Submarine Missions (SubSea ISM) ist derzeit im Gange und hat eine geschätzte Dauer von 60 Tagen. Die U-Boote sind darauf ausgelegt, Bedingungen zu reproduzieren, die denen von Raumfahrtmissionen ähnlich sind, einschließlich Isolation, beengte Umgebungen und operationale Herausforderungen, was sie ideal macht, um die Auswirkungen dieser Bedingungen auf die Besatzungen zu untersuchen und Strategien zur Bewältigung zu entwickeln.
Diese Studien sind entscheidend, um neue Techniken und Technologien zu testen sowie Daten zu sammeln, die zum Erfolg zukünftiger bemannter Raumfahrtmissionen beitragen. Die Ergebnisse werden auch für extreme Umgebungen wie Polarstationen, militärische Missionen, klinische Bedingungen (z. B. Depressionen, Schlafstörungen und saisonale affektive Störungen), verlängerte Expeditionen und Bergbauoperationen von Bedeutung sein.
Portugal verfügt bereits über mehrere terrestrische Analogorte, darunter den Vulkan Capelinhos und Barreiro da Faneca auf den Azoren sowie die Selvagens-Inseln in Madeira.