Astronomen haben ein Paar massiver Schwarzer Löcher in der fernen Galaxie 2MASX J21240027+3409114 entdeckt, die sich eine Milliarde Lichtjahre vom Sonnensystem entfernt in der Konstellation Schwan befindet. Diese Schwarzen Löcher erzeugen ungewöhnliche Lichtemissionen, die durch ein zyklisches Muster gekennzeichnet sind, wahrscheinlich verursacht durch ihre Wechselwirkung mit einer großen Gaswolke.
Die Schwarzen Löcher umkreisen sich alle 130 Tage, getrennt durch 26 Milliarden Kilometer, eine Distanz, die das Licht einen Tag benötigt, um sie zu durchqueren. Das Phänomen, das noch nie zuvor beobachtet wurde, wurde in einem kürzlich veröffentlichten Artikel in Astronomy & Astrophysics dokumentiert.
Die erste ungewöhnliche Lichtemission aus dieser Galaxie wurde im März 2021 von einem Warnsystem entdeckt. Im Laufe der letzten drei Jahre hat das Team die Region überwacht und festgestellt, dass die Schwarzen Löcher fast zwei Sonnenmassen Gas verbraucht haben. Es wird erwartet, dass die Schwarzen Löcher in etwa 70.000 Jahren fusionieren.
Ursprünglich als Supernova eingestuft aufgrund ihrer plötzlichen Helligkeit, führten weitere Emissionen im Jahr 2022 dazu, dass die Forscher ihre Herkunft neu überdachten. Das Ereignis wurde als aktiver galaktischer Kern (AGN) neu klassifiziert, aber ein wiederkehrendes M-förmiges Muster in den Beobachtungen interessierte das Team.
Dieses Muster, das alle zwei bis drei Monate auftritt, konnte durch weder eine Supernova noch ein AGN erklärt werden. Lorena Hernández-García, die Hauptautorin der Studie und Astrophysikerin am Millennium Institute of Astrophysics in Chile, erklärte, dass sie ein solches Phänomen noch nie zuvor gesehen habe. Das Muster wurde auch 2022 in Röntgenstrahlen und ultraviolettem Licht beobachtet.
Die wahrscheinlichste Hypothese, die von Hernández-Garcías Team vorgeschlagen wurde, ist, dass die Schwarzen Löcher mit einer massiven Gaswolke interagieren, die größer ist als die Schwarzen Löcher selbst und durch gravitative Kräfte auseinandergerissen wird. Die Explosionen könnten durch Gasteilchen verursacht werden, die bei jedem Vorbeigang der Schwarzen Löcher ausgestoßen werden.
Obwohl diese Erklärung plausibel ist, haben die Forscher die Möglichkeit eines Gezeitenzerreißereignisses (TDE) nicht ausgeschlossen. Die Galaxie fusioniert mit einer anderen, was möglicherweise Staub erzeugt. Diese Entdeckung deutet darauf hin, dass Gaswolken wie diese in Galaxien mit binären Schwarzen Löchern häufig vorkommen könnten.
Aufgrund der Entfernung der Galaxie können die Wissenschaftler die Gaswolke oder die Schwarzen Löcher nicht direkt beobachten. Zukünftige Untersuchungen werden sich darauf konzentrieren, neue Strategien zu entwickeln, um den Ursprung des Phänomens zu verfolgen und seine Natur zu verstehen.