Weltweite Zunahme von Dürren: Studie

Bearbeitet von: Tetiana Martynovska 17

Eine aktuelle Studie des Schweizerischen Bundesforschungsinstituts für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) und des Instituts für Wissenschaft und Technologie Österreich (ISTA) zeigt einen signifikanten Anstieg der Häufigkeit und Intensität von mehrjährigen Dürren in den letzten vier Jahrzehnten. Die Forschung weist darauf hin, dass die von Dürren betroffene Fläche jährlich um etwa 50.000 Quadratkilometer zugenommen hat, was die Fläche der Schweiz übersteigt.

Dirk Karger, der leitende Forscher der WSL, erklärt: "Mehrjährige Dürren verursachen erhebliche wirtschaftliche Schäden, insbesondere in der Landwirtschaft und der Energieproduktion." Die Studie hebt auch die zunehmenden sozialen und ökologischen Auswirkungen hervor, darunter Wasserknappheit, Ernteausfälle, Baumsterben und erhöhte Waldbrandrisiken.

Das Forschungsteam entwickelte einen Dürre-Index, indem es Abweichungen bei Niederschlägen und Verdunstung über die letzten 40 Jahre analysierte, ergänzt durch Satellitenbeobachtungen zur Veränderung des Pflanzenwachstums. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Science veröffentlicht.

Die Experten führen diese Trends auf den Klimawandel zurück, der zu steigenden Temperaturen und Veränderungen im Wasserkreislauf geführt hat. Dies führt zu extremen Wetterbedingungen, einschließlich verlängerten Trockenperioden und intensiven Niederschlägen, sowie zu einer erhöhten Verdunstung vom Boden. Infolgedessen entwickeln sich Dürren schnell und halten länger an.

Als Beispiele werden die seit 15 Jahren anhaltende Dürre in Teilen Chiles, die Dürre im Westen der USA (2008-2014), in Australien (2017-2019) und in der Mongolei (2000-2011) sowie weniger dokumentierte Dürreereignisse im Kongoregenwald (2010-2018) genannt.

Der Mitautor Philipp Brun von der WSL warnt: "Die Schwere der mehrjährigen Dürren wird mit dem Klimawandel zunehmen." Lang anhaltende Dürren verstärken nicht nur bestehende Probleme, sondern können auch irreversible Folgen für Natur und Mensch haben. Die langfristigen Auswirkungen sind jedoch weitgehend unbekannt.

Schwere Wasserknappheit könnte zum Absterben von Bäumen in tropischen und borealen Regionen führen, was dauerhafte Schäden an diesen Ökosystemen zur Folge hätte. Karger weist darauf hin, dass die boreale Vegetation wahrscheinlich am längsten brauchen wird, um sich von solchen Klimakatastrophen zu erholen.

Die Forscher betonen die Notwendigkeit eines besseren Verständnisses dieser Dürreereignisse, damit Länder sich besser auf zukünftige Dürren vorbereiten können, insbesondere durch die Fokussierung auf langanhaltende Dürreperioden und die Entwicklung von Strategien zur Schadensbegrenzung, die nicht nur auf eine Saison oder ein einzelnes Jahr beschränkt sind.

Die Auswirkungen des Klimawandels machen immer größere Teile der Erde für Menschen unbewohnbar, was oft zu Migration in andere Regionen führt. Während Menschen in wohlhabenden Staaten oft innerhalb ihres Landes umziehen, müssen ärmere oft Zuflucht jenseits der Landesgrenzen suchen, um dem Tod durch Armut zu entkommen. Die Zahl der weltweiten Klimaflüchtlinge steigt von Jahr zu Jahr. Schätzungen zufolge könnte es bis 2050 über 140 Millionen Klimaflüchtlinge geben, so die Welthungerhilfe. Es gibt zunehmende Forderungen, Klimaflucht als Asylgrund anzuerkennen.

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