Dringender Aufruf zum Schutz der Meereslebewesen der Antarktis inmitten der Klimakrise

HOBART - Die Antarktis und das sie umgebende Südpolarmeer sind aufgrund alarmierender Temperaturanomalien und zunehmender mariner Hitzewellen ohne Präzedenz gefährdet. Ein neuer Bericht hebt den schrittweisen Rückgang des Meereises hervor, der insbesondere die Ostantarktis betrifft, die zuvor als weniger anfällig für den Klimawandel galt.

Die Antarctic and Southern Ocean Coalition (ASOC) hat während der laufenden 43. Sitzung der Kommission zum Schutz der antarktischen Meereslebewesen (CCAMLR) in Hobart, Australien, einen dringenden Handlungsaufruf gestartet. Die Koalition betont die Notwendigkeit, dass die Kommission ihrer Rolle als Hüterin des antarktischen Meereslebens gerecht wird.

Regierungen verhandeln bis zum 25. Oktober über konkrete Lösungen zum Schutz des Südpolarmeeres, wobei der Fokus auf der Schaffung mehrerer großer Meeresschutzgebiete (MPAs) liegt, die seit Jahren, insbesondere von Deutschland, gefordert werden.

Diese MPAs sollen kritische Lebensräume für Pinguine, Robben und Wale schützen, die zunehmend bedroht sind. Fortschritte wurden jedoch durch den Widerstand von China und Russland behindert, da für Durchbrüche die Zustimmung aller 27 Mitgliedstaaten erforderlich ist.

Trotz eines 2009 vereinbarten Systems von MPAs im Südpolarmeer wurden bisher nur zwei der sechs geplanten Gebiete eingerichtet, während die Verhandlungen seit 2016 ins Stocken geraten sind. ASOC-Geschäftsführerin Claire Christian hat die CCAMLR dafür kritisiert, dass sie hinter den dringenden Veränderungen im Südpolarmeer und den internationalen Bemühungen zum Schutz der Meere zurückbleibt, und festgestellt, dass derzeit nur etwa acht Prozent der Weltmeere geschützt sind.

Die Einrichtung der geforderten MPAs wäre die größte Maßnahme zum Schutz der Ozeane in der Geschichte. Christian betont, dass jetzt entschlossenes Handeln und politischer Wille erforderlich sind, um das Ziel zu erreichen, bis 2030 30 Prozent der Weltmeere zu schützen.

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