Die majestätischen Himalayas, die ikonischste Gebirgskette der Erde, erstaunen weiterhin Wissenschaftler. Unter ihren beeindruckenden Gipfeln kollidieren die indische und die eurasische tektonische Platte in einer langsamen Kollision, die vor 60 Millionen Jahren begann. Dieser geologische Zusammenstoß hat nicht nur die Berge geschaffen, sondern birgt auch rätselhafte Prozesse tief unter der Oberfläche.
Neueste Forschungen schlagen vor, dass Teile der indischen Platte möglicherweise delaminieren, wobei sich ihr dichtere untere Sektion abblättert. Diese Theorie wurde durch Daten von Erdbebenwellen und Gasproben aus tibetischen Quellen unterstützt. Heliumisotope wiesen darauf hin, dass Mantelgesteine dort auftauchen, wo sich die Platte trennt. Forscher glauben, dass heißes Mantelmaterial die durch diese Ablösung geschaffenen Lücken füllen könnte.
Geologen glauben, dass die indische Platte mehrere Risse aufgrund unterschiedlicher Dicke und Zusammensetzung erfahren hat. Dies erklärt die halbmüntige Form der 2.500 Kilometer langen Himalaya-Front. Ein Schlüsselbereich nahe Bhutan hat Beweise für einen Riss offenbart, wobei Mantelgesteine möglicherweise in die Lücken fließen.
Durch die Kartierung der Erdbebenwellen identifizierten Wissenschaftler deutliche Blobs unter der Oberfläche, was darauf hindeutet, dass sich Teile der Platte abgelöst haben. Forscher untersuchen jetzt, wie Plattenrisse Erdbeben in der Region beeinflussen könnten. Über dem Riss liegt der Cona-Sangri-Riss, eine große Fraktur im tibetischen Plateau. Dies könnte die Delaminierung der Platte mit Oberflächenstörungen verbinden, obwohl weitere Studien erforderlich sind, um diese Verbindung zu bestätigen.
Die Ergebnisse erweitern unser Verständnis von kontinentalen Kollisionen, einem Prozess, der einen Großteil der Erdoberfläche geformt hat. Während Wissenschaftler wie Simon Klemperer ihre Untersuchungen fortsetzen, bringt uns jede Entdeckung näher daran, die dynamischen Kräfte zu entschlüsseln, die unseren Planeten formen.