Die Antarktis, ein Land aus Eis, verbirgt ein Netzwerk von Vulkanen unter ihrer gefrorenen Oberfläche. Wissenschaftler äußern Bedenken, dass der durch den Klimawandel bedingte Eisschmelze diese schlafenden Vulkane reaktivieren könnte.
Historische Daten zeigen, dass das letzte bedeutende Schmelzereignis auf der Erde, das zwischen 12.000 und 7.000 Jahren stattfand, zu einer zwei- bis sechsfachen Zunahme vulkanischer Ausbrüche führte. Dieser Anstieg wurde der Druckentlastung auf das Erdinnere zugeschrieben, die es dem Magma erleichterte, aufzusteigen.
Derzeit zeigt die Antarktis Anzeichen von Stress, darunter intensive Hitzewellen und signifikante Eismengenverluste. Es besteht die Möglichkeit, dass wir in eine neue Ära vulkanischer Aktivität eintreten, die an vergangene Ereignisse erinnert.
Über 130 Vulkane wurden in der Antarktis identifiziert, von denen einige, wie der Mount Erebus, aktiv bleiben. Eine erhöhte vulkanische Aktivität könnte große Mengen von Treibhausgasen in die Atmosphäre freisetzen und den Klimawandel weiter verschärfen. Darüber hinaus könnten Eruptionen Tsunamis auslösen und eine Bedrohung für die Tierwelt und Forschungsstationen darstellen.
Forschungsdirektorin Virginie Pinel vom Französischen Nationalen Forschungsinstitut für nachhaltige Entwicklung betont die Herausforderung, diese Phänomene zu studieren, da vulkanische Systeme über Tausende von Jahren entstehen, während der Klimawandel in Jahrzehnten stattfindet.
Das Potenzial für unter Eis liegende vulkanische Eruptionen weckt Bedenken über eine signifikante Schwächung der Eisschicht, die zu massiven Eisabbruchereignissen und ansteigendem Meeresspiegel führen könnte. Die Freisetzung von vulkanischen Gasen könnte auch die globale Erwärmung verstärken.
Wissenschaftler fordern eine Intensivierung der Forschung, um die komplexe Beziehung zwischen Klimawandel und vulkanischer Aktivität in der Antarktis besser zu verstehen. Diese laufende Studie ist entscheidend für die Vorhersage zukünftiger Auswirkungen auf unseren Planeten.