Peru kämpft mit einem bedeutenden informellen Arbeitsmarkt, auf dem nur drei von zehn Arbeitnehmern formell beschäftigt sind. Diese Informalität führt zu geringer Produktivität und behindert Verbesserungen des Lebensstandards und des Wirtschaftswachstums. Die hohe Rate informeller Beschäftigung in Peru liegt laut INEI im Jahr 2024 bei 71 % und übertrifft damit die anderer Länder in der Region, wie die ILO berichtet.
Die Produktivitätsunterschiede zwischen dem formellen und dem informellen Sektor sind erheblich. Das IPE schätzt, dass ein Arbeitnehmer im formellen Sektor mehr als sechsmal so viel produziert wie ein Arbeitnehmer im informellen Sektor. Die Weltbank stellt fest, dass informelle Unternehmen aufgrund unzureichender potenzieller Vorteile im Vergleich zu den wahrgenommenen Kosten keine Anreize zur Formalisierung haben.
Junge Arbeitnehmer sind überproportional von der Informalität betroffen. 60 Prozent der Arbeitnehmer unter 30 Jahren sind informell beschäftigt, doppelt so viele wie bei älteren Erwachsenen. Hohe Lohnnebenkosten, die etwa 70 % des durchschnittlichen Gehalts im formellen Sektor ausmachen, verschärfen das Problem zusätzlich. Die Vorschläge des Kongresses zur Erhöhung der Gewinnbeteiligungssätze könnten die Situation noch verschlimmern.
Während eine höhere Bildung das Einkommen verbessern und das Risiko der Informalität verringern kann, kann eine bloße Erhöhung der Hochschulimmatrikulation ohne Sicherstellung der Qualität kontraproduktiv sein. Der Anteil der Fachkräfte in Berufen, die keine höhere Bildung erfordern, ist gestiegen. Es ist von entscheidender Bedeutung, sich darauf zu konzentrieren, sicherzustellen, dass die Studierenden eine qualitativ hochwertige Ausbildung abschließen, da technische Studiengänge für einige einen profitableren Weg darstellen können.
Die politischen Entscheidungsträger sollten Maßnahmen priorisieren, die den Übergang zur Formalität erleichtern und peruanischen Arbeitnehmern zugute kommen, insbesondere gefährdeten Gruppen wie jungen Menschen und Menschen mit geringerer Bildung.