Brasilien und Argentinien entwickeln sich zu potenziellen Profiteuren des anhaltenden Handelskriegs, der die Agrarmärkte stört. Steigende Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und China schaffen Exportchancen für südamerikanische Länder.
Diese Länder können ihre Exporte verschiedener Produkte, darunter Fleisch und Getreide, steigern. Dies ermöglicht es ihnen, einen größeren Anteil am Weltmarkt zu gewinnen.
Die unmittelbarste Chance scheint im Fleischsektor zu liegen. Von den USA auf wichtige Rindfleischimporteure erhobene Zölle haben bereits zu einer Verlagerung der Handelsströme geführt. Dies hat zu erhöhten brasilianischen Rindfleischexporten in Märkte wie Algerien und die Türkei geführt. Japan führt ebenfalls Gespräche über den Kauf von billigerem Rindfleisch aus Brasilien.
Chinas Abkehr von US-Produkten kurbelt die brasilianischen und argentinischen Exporte erheblich an. China gab im April eine beträchtliche Sojabohnenbestellung aus Brasilien auf. Sie erzielten auch eine Einigung über die Wiederaufnahme von Geflügellieferungen aus Argentinien.
Auch eine Steigerung der Lieferungen nach Europa ist möglich. Die Verhandlungen über ein Handelsabkommen zwischen Mercosur und der Europäischen Union gewinnen an Dynamik. Argentinische Sorghumproduzenten könnten ebenfalls von steigenden Preisen profitieren.
Wenn die Handelsbeschränkungen bestehen bleiben, haben südamerikanische Getreideproduzenten eine weitere Möglichkeit, alternative Lieferungen anzubieten. Dies gilt insbesondere, wenn die USA mit der Sojabohnen- und Maisernte beginnen.
Die Preisvolatilität auf den Agrarmärkten bleibt jedoch ein Risiko für alle Exporteure. Während die Sojabohnenprämien in Brasilien und Argentinien zunächst stiegen, könnte eine globale Rezession die Nachfrage verringern. Dies würde den zukünftigen Preisdruck erhöhen.
Auch in einer Rezession konsumieren Länder, die Rindfleisch importieren, eher billigeres Fleisch. Dies kommt Ländern wie Brasilien zugute.