In Hongkong gaben die chinesischen Technologieunternehmen JD.com und Ant Group im Juni 2025 bekannt, dass sie sich um Stablecoin-Lizenzen bewerben wollen. Dieser Schritt ist eine Reaktion auf die am 1. August 2025 in Kraft getretene Stablecoin-Verordnung Hongkongs. Die Verordnung schafft einen Lizenzrahmen für Emittenten von Fiat-Referenz-Stablecoins. (Quelle: Reuters, 12. Juni 2025)
JD.com plant über seine Tochtergesellschaft die Ausgabe von Stablecoins, die sowohl an den Hongkong-Dollar als auch an den US-Dollar gekoppelt sind. Gründer Richard Liu Qiangdong schätzt, dass Stablecoins die grenzüberschreitenden Transaktionskosten um bis zu 90 % senken und Zahlungen innerhalb von 10 Sekunden abwickeln könnten. Ant Group beabsichtigt ebenfalls, über seine internationale Sparte eine Lizenz zu beantragen. (Quelle: Reuters, 12. Juni 2025)
Die People's Bank of China (PBOC) hat sich für die Internationalisierung des Yuan eingesetzt. Im April 2025 forderte die PBOC staatliche Unternehmen auf, die Verwendung des Yuan bei Auslandszahlungen zu priorisieren. Am 3. Juli 2025 notierte die JD.com-Aktie bei 32,47 US-Dollar, ein Rückgang von 0,69 % gegenüber dem Vortagesschlusskurs. (Quelle: Reuters, 21. April 2025)
Experten sehen in diesem Vorgehen einen weiteren Schritt zur Stärkung der chinesischen Finanzmacht. Die Entwicklung von Stablecoins könnte die Abhängigkeit vom US-Dollar reduzieren und Chinas Einfluss im globalen Finanzsystem erhöhen. Die Europäische Zentralbank (EZB) beobachtet die Entwicklungen im Bereich der digitalen Währungen und Stablecoins aufmerksam, um die Stabilität des Finanzsystems zu gewährleisten. Die deutsche Finanzaufsicht (BaFin) hat bereits Leitlinien für Kryptowerte herausgegeben und betont die Bedeutung von Transparenz und Risikomanagement.