Die italienische Bank UniCredit hat ihren Anteil an der deutschen Commerzbank durch die Umwandlung von Finanzderivaten in Aktien auf 20 % erhöht. Damit ist UniCredit der größte Anteilseigner des zweitgrößten deutschen Kreditinstituts.
UniCredit plant, auch die verbleibenden Derivate weiter umzuwandeln, wodurch sich der Anteil potenziell auf 29,9 % erhöhen könnte. Ein Überschreiten der 30 %-Marke würde jedoch ein formelles Übernahmeangebot auslösen, wozu sich UniCredit bisher nicht verpflichtet hat. Deutsche Behörden, darunter Bundeskanzler Friedrich Merz und Finanzminister Lars Klingbeil, lehnen eine mögliche Übernahme entschieden ab und betrachten diese als feindlich.
Die Commerzbank hat angekündigt, bis 2028 rund 10 % ihrer Belegschaft abzubauen, was potenziell etwa 3.900 Arbeitsplätze betrifft. Diese Maßnahme soll den Übernahmebestrebungen von UniCredit entgegenwirken. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Plan von UniCredit zur Erhöhung des Anteils genehmigt, weitere Genehmigungen der Aufsichtsbehörden sind jedoch erforderlich. Die Entwicklungen werden vor dem Hintergrund der europäischen Finanzlandschaft und der Bedeutung deutscher Banken für die Wirtschaft genau beobachtet.