Die Kroatische Nationalbank (HNB) gab am 22. Januar 2025 die Einführung neuer makroprudenzieller Maßnahmen bekannt, die darauf abzielen, die Stabilität des Finanzsystems zu verbessern. Die Maßnahmen werden die Kriterien für Verbraucherkredite einschränken, um die Kreditaufnahme von Haushalten zu verlangsamen, insbesondere im Bereich der Barkredite, und um Risiken für Verbraucher und die finanzielle Stabilität zu mindern.
Diese präventiven Maßnahmen sollen die Ansammlung von Risiken im Zusammenhang mit der erhöhten Kreditvergabe an Haushalte angehen und die finanzielle Widerstandsfähigkeit in ungünstigen makroökonomischen Szenarien stärken. Die Vorschriften sollen am 1. April 2025 in Kraft treten und voraussichtlich die Kreditaufnahme der Haushalte leicht reduzieren, insbesondere im Bereich der Barkredite, wodurch die Risiken im Zusammenhang mit einer robusten Kreditvergabe verringert werden.
Nach den neuen Regeln darf das Verhältnis von monatlicher Rückzahlung zu Einkommen für Wohnungsbaudarlehen 45 % nicht überschreiten, während es für nicht wohnungsbezogene Kredite auf 40 % begrenzt ist. Zudem ist das Verhältnis von Darlehen zu Immobilienwert bei Wohnungsbaudarlehen auf 90 % beschränkt, und die maximale Laufzeit für Wohnungsbaudarlehen beträgt 30 Jahre, während nicht wohnungsbezogene Kredite auf 10 Jahre begrenzt sind.
Ausnahmen sind hauptsächlich für Verbraucher vorgesehen, die Wohnbedürfnisse haben, sodass Banken bis zu 20 % der Wohnungsbaudarlehen und 10 % der anderen Kredite außerhalb der festgelegten Kriterien genehmigen können. Die HNB betonte, dass diese Ausnahmen hauptsächlich den Erstkäufern zugutekommen sollten.
Die Maßnahmen reagieren auf das schnelle Wachstum der Haushaltskredite, das seit Anfang 2023 zugenommen hat. Die jährliche Wachstumsrate der Barkredite stieg von 3,6 % Ende 2022 auf 15,9 % Ende 2024, was Bedenken hinsichtlich der Rückzahlungsfähigkeit und potenzieller negativer Auswirkungen auf die finanzielle Stabilität aufwirft.
Die HNB stellte außerdem fest, dass die durchschnittliche Schuldenlast von 38 % des Einkommens im Jahr 2022 auf 41 % Ende 2024 gestiegen ist, was auf eine erhöhte Verwundbarkeit der Haushalte gegenüber makroökonomischen Schocks hinweist.
Um eine einheitliche Kreditvergabe zwischen den Banken zu gewährleisten und ein übermäßiges Lockern der Bedingungen in einem intensiven Wettbewerbsumfeld zu verhindern, zielt die HNB darauf ab, das Risiko einer Überverschuldung der Verbraucher zu reduzieren.
Eine öffentliche Konsultation zu diesen Maßnahmen ist bis zum 20. Februar 2025 geöffnet.