Im August 1983 veranstaltete die UNESCO in Brazzaville ein Kolloquium über "die Abfassung der allgemeinen Geschichte Afrikas". Professor Cheick Anta Diop fungierte als moralische Autorität und leitete das internationale wissenschaftliche Komitee. Er wurde von einem Journalisten von Télé-Congo, dem öffentlich-rechtlichen Fernsehsender von Kongo-Brazzaville, interviewt. Diop betonte, wie wichtig es für Afrikaner sei, ihre intellektuellen und kulturellen Wurzeln zurückzugewinnen, um sich mit sich selbst und der Menschheitsgeschichte zu versöhnen. Er plädierte für das Studium der afrikanischen klassischen Geisteswissenschaften. Er hob auch die Bedeutung des symbolischen Denkens hervor, das in der Sprache kodiert ist, und verwies auf die Kuni-Sprache [prononcer kouni], insbesondere auf das Verb "ku kode" {ku code} [prononcer kou kodé], was so viel bedeutet wie erziehen, formen oder schmieden. Er stellte eine Korrelation zwischen dem, was im menschlichen Gehirn kodiert ist, und dem, was in Stein gemeißelt ist, wie z. B. Hieroglyphen im alten Ägypten, fest. Er argumentierte, dass das Studium der Ägyptologie und der Hieroglyphen für Afrikaner unerlässlich sei, um ihr Erbe und die intellektuellen Leistungen der alten Ägypter zu verstehen. Er betonte, dass die alten Ägypter durch Hieroglyphen das Wissen ihrer Zivilisation über fünftausend Jahre lang bewahrt haben. Er schlug vor, dass Hieroglyphen in ganz Afrika, von der Grundschule bis zur Universität, als Beweis für afrikanischen Intellekt und Kreativität gelehrt werden sollten.
Cheick Anta Diop: Afrikanisches intellektuelles Erbe und die Bedeutung von Hieroglyphen
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