Studie verbindet Gehirnstruktur mit Lesefähigkeiten bei Erwachsenen

Bearbeitet von: Elena HealthEnergy

Eine aktuelle Studie, die in Neuroimage veröffentlicht wurde, hat interessante Verbindungen zwischen der Gehirnstruktur und den Lesefähigkeiten von Erwachsenen aufgedeckt. Die von Forschern der Lund-Universität durchgeführte Studie analysierte offene Daten von über 1.000 Teilnehmern und zeigte, dass geübte Leser unterschiedliche anatomische Merkmale in ihren Gehirnen aufweisen.

Die Forschung hebt Unterschiede in zwei Regionen der linken Hemisphäre hervor, die für die Sprachverarbeitung entscheidend sind. Eine dieser Regionen ist der vordere Teil des Temporallappens, der eine Schlüsselrolle bei der Assoziation und Kategorisierung bedeutungsvoller Informationen spielt. Diese Region hilft den Individuen, die Bedeutung von Wörtern zu verstehen, indem sie visuelle, sensorische und motorische Informationen verknüpft.

Der zweite interessante Bereich ist der Heschl-Windung, der sich im oberen Temporallappen befindet und den auditorischen Kortex beherbergt. Die Ergebnisse zeigen, dass bessere Lesefähigkeiten mit einem größeren vorderen Teil des linken Temporallappens im Vergleich zum rechten assoziiert sind. Diese Korrelation deutet darauf hin, dass ein größeres Gehirnareal, das der Bedeutung gewidmet ist, das Verständnis von Wörtern und damit das Lesen erleichtert.

Interessanterweise untersucht die Studie auch die Beziehung zwischen auditiver Verarbeitung und Lesen. Während Lesen oft als visuelle Fähigkeit betrachtet wird, erfordert es auch phonologische Bewusstheit, die entscheidend ist, um Buchstaben mit Sprachlauten zu verbinden. Eine dünnere linke Heschl-Windung wurde zuvor mit Dyslexie in Verbindung gebracht, aber diese Forschung zeigt, dass Variationen in der kortikalen Dicke die allgemeine Bevölkerung umfassen, wobei dickere auditorische Kortexe mit besseren Lesefähigkeiten korrelieren.

Darüber hinaus erörtert die Studie die Bedeutung von Myelin, einer fetthaltigen Substanz, die Nervenfasern isoliert und die Geschwindigkeit der neuronalen Kommunikation erhöht. Der linke auditorische Kortex hat im Allgemeinen mehr Myelin, was zur schnellen Verarbeitung beiträgt, die für das Verständnis von Sprache erforderlich ist.

Die Forschung legt nahe, dass, während dickere Kortexe oft vorteilhaft für komplexe Fähigkeiten sind, der vordere Temporallappen, der für seine komplexe Informationsintegration bekannt ist, die dickste kortikale Struktur bleibt. Diese Komplexität kann auf eine größere Anzahl überlappender Neuronen zurückzuführen sein, die eine ganzheitliche Informationsverarbeitung erleichtern.

Da das Gehirn formbar ist, passt es sich an und verändert sich mit Lernen und Übung. Beispielsweise zeigen junge Erwachsene, die intensiv Sprachen studiert haben, eine Zunahme der kortikalen Dicke in sprachbezogenen Bereichen. Daher kann das Lesen potenziell die Struktur der linken Heschl-Windung und des Temporallappens formen.

Schließlich wirft die Studie wichtige Fragen zu den Auswirkungen abnehmender Lesegewohnheiten in der Gesellschaft auf. Wenn Lesefähigkeiten nicht mehr priorisiert werden, könnte unsere Fähigkeit, die Welt zu interpretieren und andere zu verstehen, abnehmen, was die breitere Bedeutung des Lesens nicht nur für Einzelpersonen, sondern für die gesamte Menschheit hervorhebt.

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