Durchbruch im Bewusstsein: Hirnstimulation stellt Bewegung bei gelähmten Patienten wieder her

Bearbeitet von: Mariia_gaia gaia

In einem bemerkenswerten wissenschaftlichen Fortschritt haben zwei Patienten mit Rückenmarksverletzungen dank der tiefen Hirnstimulation (DBS) eine verbesserte Mobilität erfahren. Diese innovative Therapie zielt auf einen Bereich des Gehirns ab, der typischerweise nicht mit motorischen Funktionen in Verbindung gebracht wird. DBS umfasst die chirurgische Implantation von Elektroden in spezifische Gehirnregionen, die aktiviert werden können, um bestimmte Neuronen zu stimulieren. Diese Technik hat sich als wirksam bei der Behandlung neurologischer Störungen wie Depressionen, Parkinson-Krankheit, Alzheimer-Krankheit und Anorexie erwiesen.

Forscher der École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) und des Universitätsspitals Lausanne haben zwei Personen mit teilweiser Lähmung chirurgisch Elektroden in den lateralen Hypothalamus implantiert, um die Beweglichkeit der Beine wiederherzustellen. Bemerkenswerterweise waren die Patienten während des Eingriffs vollständig bei Bewusstsein. Sobald die Elektrode an ihrem Platz war und die Stimulation begann, berichtete der erste Patient sofort: „Ich kann meine Beine fühlen.“ Als die Stimulation erhöht wurde, äußerte er: „Ich fühle den Drang zu gehen.“

Der zweite Patient, Wolfgang Jäger, ein 54-jähriger Mann aus Österreich, ist seit einer Rückenmarksverletzung im Jahr 2006 auf einen Rollstuhl angewiesen. Seit dem Eingriff benötigt er weniger Hilfe. Bei der Rehabilitation führte die Aktivierung der tiefen Hirnstimulation sofort zu Verbesserungen der Mobilität; die Patienten konnten gehen und sogar Treppen mit weniger Hilfe als gewöhnlich steigen. Wichtig ist, dass diese Verbesserungen auch nach dem Abschalten der Stimulation anhielten.

Ein faszinierender Aspekt dieser Studie ist, dass der Gehirnbereich, auf den sich das Team konzentrierte, zuvor nicht bekannt war, mit motorischen Fähigkeiten in Verbindung zu stehen. Der laterale Hypothalamus ist enger mit Fütterung, Energieaufnahme und Belohnungsverhalten verbunden.

Studien an Mäusen und Ratten mit teilweiser Rückenmarksverletzung haben gezeigt, dass die Stimulation dieser Neuronen die Gehfähigkeit der Tiere verbessert hat, was den Weg für aktuelle menschliche Versuche ebnete. Obwohl keine negativen Nebenwirkungen berichtet wurden, behauptet das Team, dass weitere Tests notwendig sein werden, um die Sicherheit und Wirksamkeit der Technik sicherzustellen. Diese bahnbrechende Forschung wurde am 10. Dezember 2024 in der Zeitschrift Nature Medicine veröffentlicht.

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