Neue Studie verbindet Interozeption und Bewusstsein: Einblicke in das Lamina-I-System

Eine bahnbrechende Studie, die am 29. November 2024 in Nature veröffentlicht wurde, untersucht die komplexe Beziehung zwischen Interozeption, Handlungsfähigkeit und der Modulation des Bewusstseins durch physiologische Empfindungen. Durchgeführt von Forschern einer führenden akademischen Institution in Deutschland, definiert die Studie Interozeption neu als das Gefühl des physiologischen Zustands des gesamten Körpers, anstatt nur von viszeralen Empfindungen.

Die Forschung hebt das lamina I spinothalamocortical System hervor, einen neuralen Weg, der Signale aus verschiedenen Geweben im Körper überträgt. Dieses System spielt eine entscheidende Rolle bei der Generierung einer direkten Darstellung der körperlichen Zustände, einschließlich Temperatur, Schmerz und anderer somatischer Empfindungen, die für das Selbstbewusstsein und die emotionale Verarbeitung unerlässlich sind.

Traditionell wurden Schmerz- und Temperaturempfindungen als unterschiedliche, kutane Empfindungen kategorisiert. Diese Studie stellt jedoch diese Vorstellung in Frage und legt nahe, dass diese Empfindungen miteinander verbunden sind und ein umfassendes interozeptives Bild bilden. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass der anterior insulare Kortex, insbesondere in der rechten Hemisphäre, entscheidend für die subjektive Bewertung des eigenen physiologischen Zustands ist, wodurch körperliche Empfindungen mit Bewusstsein und emotionalem Erleben verknüpft werden.

Die Implikationen der Studie gehen über die Grundlagenforschung hinaus und bieten Einblicke in die neuronalen Grundlagen emotionaler und motivationaler Zustände und deren Beziehung zur bewussten Erfahrung des Selbst. Diese Forschung ebnet den Weg für ein tieferes Verständnis des komplexen Zusammenspiels zwischen körperlichen Empfindungen und Bewusstsein und könnte potenziell die Behandlung verschiedener psychosomatischer Störungen informieren.

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