Die Umsetzung der EU-Gesetzgebung zur Künstlichen Intelligenz (KI), die im August 2024 in Kraft trat, sieht sich Forderungen nach Verzögerungen gegenüber. Große europäische Unternehmen drängen die EU, die Durchsetzung bestimmter Aspekte des Gesetzes zu verschieben, da sie befürchten, dass überstürzte Maßnahmen Innovationen behindern könnten.
Die vollständige Umsetzung des KI-Gesetzes erfolgt schrittweise, wobei spezifische Verpflichtungen im August 2025 und August 2026 in Kraft treten. Bosch-CEO Stefan Hartung warnte bereits im Juni 2025, dass übermäßige Regulierungen die KI-Entwicklung in Europa behindern könnten. Er betonte, dass bürokratische Hürden und vage gesetzliche Anforderungen Europa für die KI-Entwicklung weniger attraktiv machen.
Als Reaktion auf diese Bedenken deutete die Europäische Kommission an, vorübergehende Lösungen in Betracht zu ziehen, um Unternehmen bei der Einhaltung der KI-Gesetzgebung zu unterstützen. Dies würde im Falle von Verzögerungen bei der Erstellung technischer Standards zur Einhaltung gelten. Diese Entwicklungen unterstreichen die Herausforderungen, vor denen Europa steht, wenn es darum geht, KI-Regulierung und die Förderung technologischer Innovation in Einklang zu bringen. Die Debatte um die Balance zwischen Regulierung und Innovation ist in Deutschland von besonderer Relevanz, da die deutsche Wirtschaft stark von technologischer Wettbewerbsfähigkeit abhängig ist.