Die Europäische Kommission bereitet aktiv potenzielle Handelsmaßnahmen gegen die Vereinigten Staaten im Wert von rund 95 Milliarden Euro vor, da die Handelsverhandlungen im Jahr 2025 vor Unsicherheiten stehen. Diese Maßnahmen zielen auf eine breite Palette von über 6.000 Produkten ab, darunter alkoholische Getränke, landwirtschaftliche Güter und Kraftfahrzeuge.
Diese Güter könnten mit neuen Zöllen belegt werden, wenn die laufenden Gespräche zwischen der EU und den USA keine für beide Seiten vorteilhaften Ergebnisse liefern. Die Europäische Kommission erwägt auch die Möglichkeit, Beschränkungen für bestimmte EU-Exporte in die USA zu verhängen, insbesondere für Stahlderivate und chemische Produkte, was Exporte im Wert von potenziell 4,4 Milliarden Euro beeinträchtigen könnte.
Brüssel hat eine öffentliche Konsultation eingeleitet, die am 10. Juni abgeschlossen sein soll, um Erkenntnisse zu sammeln, bevor die Europäische Kommission ihre endgültige Liste fertigstellt. Diese Liste umfasst Industrieprodukte wie Automobile, elektrische Geräte und Luftfahrtkomponenten sowie Lebensmittel und alkoholische Getränke. Die EU beabsichtigt auch, einen Streit mit der Welthandelsorganisation (WTO) bezüglich gegenseitiger Zölle und Zölle auf europäische Fahrzeuge zu führen und behauptet, diese verstießen gegen die WTO-Bestimmungen.
Obwohl die Europäische Kommission noch keine formelle Beschwerde eingereicht hat, ist sie bereit, die Angelegenheit bei der WTO anzusprechen, sollten die Konsultationen mit den USA erfolglos bleiben. Die EU ist bestrebt, Handelsstreitigkeiten gütlich beizulegen, ist aber bereit, bei Bedarf weitere Maßnahmen zu ergreifen. Der Verlauf dieser Maßnahmen hat das Potenzial, die transatlantischen Handelsbeziehungen erheblich zu verändern.