Trumps Vorschlag, die Kontrolle über Gaza zu übernehmen: Ein kontroverser Besuch im Weißen Haus

Der Besuch des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu im Weißen Haus am 15. Februar 2023 war geprägt von dem umstrittenen Vorschlag des US-Präsidenten Donald Trump, die Kontrolle über den Gazastreifen zu übernehmen. Trump schlug vor, dass die USA möglicherweise das Eigentum an diesem vom Krieg zerrissenen Gebiet übernehmen könnten, Arbeitsplätze schaffen und es in eine "Riviera des Nahen Ostens" verwandeln könnten.

Obwohl Trump seinen Wunsch zum Ausdruck brachte, dieses Szenario zu verwirklichen, bleiben Analysten skeptisch hinsichtlich seiner Machbarkeit. Brian Katulis, Senior Fellow für US-Außenpolitik am Institute for the Middle East, bezeichnete den Vorschlag als "Ablenkung" und "Weg ins Nirgendwo". Er argumentierte, dass ein solcher Schritt auf erheblichen Widerstand von Seiten der Länder der Region stoßen würde und wahrscheinlich keine greifbaren Ergebnisse bringen würde.

Die Diskussion über die amerikanische Kontrolle über Gaza folgt auf frühere Aussagen von Trump, in denen er vorschlug, dass die Palästinenser ihr Gebiet verlassen sollten, und seinen Aufruf an Ägypten und Jordanien, Flüchtlinge umzusiedeln. Diese Vorschläge wurden von Präsident Abdel Fattah el-Sisi aus Ägypten und König Abdullah II. aus Jordanien mit entschiedener Ablehnung aufgenommen.

Netanyahu schien jedoch offen für die Idee einer amerikanischen Kontrolle zu sein und nannte sie "würdig der Betrachtung" und "etwas, das die Geschichte verändern könnte". Seine scheinbare Bereitschaft, die Kontrolle über Gaza abzugeben, könnte auf Druck der Biden-Administration zurückzuführen sein, einen realistischen Plan für die Verwaltung des Gebiets nach dem jüngsten Krieg vorzulegen.

Das derzeitige Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und der Hamas ist fragil und könnte im März auslaufen, wenn die beiden Seiten kein Abkommen über eine zweite Phase erreichen. Die Hamas hat die Freilassung der verbliebenen Geiseln als Bedingung für die Verlängerung des Waffenstillstands gefordert, während Israel entschlossen bleibt, die Hamas zu zerschlagen.

Das Potenzial für einen dauerhaften Frieden bleibt ungewiss. Während Israel dieses Wochenende eine Delegation nach Katar schickt, um Vermittlungsgespräche mit der Hamas zu führen, bleiben Experten skeptisch hinsichtlich der Aussichten auf eine dauerhafte Lösung.

Trumps Ambition, die Beziehungen zwischen Israel und Saudi-Arabien zu normalisieren, ist ebenfalls mit erheblichen Hindernissen konfrontiert. Saudi-Arabien hat Trumps Behauptung widerlegt, dass es die Gründung eines palästinensischen Staates nicht als Bedingung für die Aufnahme von Beziehungen zu Israel fordert. Die saudische Regierung hat auch Trumps Aufruf zur Umsiedlung der Palästinenser zurückgewiesen und erklärt, dass sie sich gegen jeden Versuch wehrt, sie aus ihrem Land zu vertreiben.

Experten gehen davon aus, dass jeder umfassende Friedensplan, der die Frage Gaza nicht behandelt, einschließlich einer Zwei-Staaten-Lösung, wahrscheinlich nicht erfolgreich sein wird. Das Potenzial für einen Durchbruch in den israelisch-saudischen Beziehungen bleibt ungewiss, da der Zeitplan und die notwendigen Bedingungen für eine solche Entwicklung unklar sind.

Das Ergebnis von Netanyahous Besuch im Weißen Haus bleibt ungewiss, aber das Ereignis hat die komplexen Herausforderungen hervorgehoben, vor denen der Nahe Osten steht. Nach dem jüngsten Krieg in Gaza, bei dem Tausende getötet wurden und Dutzende Geiseln vermisst werden, wird die Fähigkeit der Trump-Administration, die Parteien auf den Weg zum Frieden zu führen, entscheidend sein.

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