Island, strategisch günstig zwischen Nordamerika und Europa gelegen, navigiert durch zunehmende geopolitische Komplexitäten. Als Gründungsmitglied der NATO ohne eigene Armee und ohne Zugehörigkeit zur EU balanciert Island konkurrierende Interessen inmitten steigender Spannungen aus.
Die wachsende Kluft zwischen den USA und Europa setzt Island unter Druck. Die USA betrachten Island als entscheidend für die innere Sicherheit, insbesondere für die U-Boot-Erkennung entlang des Mittelatlantischen Rückens. Dies hat zu einer verstärkten militärischen Aktivität in der Arktis geführt, die durch den Klimawandel noch verstärkt wird.
Die Isländer diskutieren aktiv über verstärkte Verteidigungsaktivitäten und die Möglichkeit eines EU-Beitritts. Premierministerin Kristrun Frostadottir plant ein Referendum über die Aufnahme von EU-Beitrittsgesprächen bis 2027. Der öffentliche Diskurs über Verteidigung ist von entscheidender Bedeutung, insbesondere da militärische Aktivitäten relativ zurückhaltend waren.
Die isländische Küstenwache übernimmt eine bedeutendere Rolle in der Verteidigung. Die Wirtschaft des Landes hat von preiswertem grünem Strom und Innovation profitiert. Die militärischen Beziehungen der USA zu Island reichen bis zum Zweiten Weltkrieg zurück, und Island ist in der NATO nach dem Kalten Krieg relevant geblieben und beherbergt NATO-Übungen.
Die früheren Äußerungen von Ex-Präsident Trump über Grönland und die angespannten Beziehungen zu Europa haben in Island Unbehagen ausgelöst. Premierministerin Frostadottir will verhindern, dass das EU-Referendum als eine Wahl zwischen den USA und Europa wahrgenommen wird. Einige plädieren aufgrund potenzieller Verschiebungen in der US-Politik für ein früheres Referendum.