Chinesische Hersteller und Exporteure stehen aufgrund steigender US-Zölle vor erheblichen Herausforderungen. Die Canton Expo, Chinas größte Handelsmesse, offenbarte weitverbreitete Störungen. Viele Exporteure berichten von gestoppten Bestellungen aus Amerika und suchen aktiv nach alternativen Einnahmequellen.
Foshan Zero Point Intelligent Electrical Appliance Co., Ltd., ein Hersteller von Mini-Öfen, ist stark betroffen. Verkaufsleiter Steven Zhang erklärte, dass 90 % ihrer Produkte in den USA verkauft werden. Eskalierende Zölle haben sie gezwungen, die Produktion einzustellen und Mitarbeiter in den Urlaub zu schicken.
Guangdong Gales Electrical Appliance Co., Ltd., die Mixer und Entsafter herstellt, hat ähnliche Störungen erlebt. Verkaufsleiterin Monica Liang berichtete, dass alle US-Kunden keine Bestellungen mehr aufgeben. Ein Kunde stornierte sogar eine Bestellung von acht Containern, die bereits auf dem Weg in die USA waren.
Jacky Jiang von Guangdong Kinwing Electric Industrial Co., Ltd., berichtete von einer Welle von Stornierungen, als die US-Zölle 125 % erreichten. Im vergangenen Jahr importierten die USA chinesische Waren im Wert von 438,9 Milliarden US-Dollar. China war nach der Europäischen Union und Mexiko die drittgrößte Quelle für importierte Waren für die Vereinigten Staaten.
Ökonomen erwarten erhebliche Auswirkungen auf das chinesische Wirtschaftswachstum. Citi, Goldman Sachs, UBS und Nomura haben alle ihre BIP-Prognosen für China in diesem Jahr gesenkt. Die chinesische Regierung fördert die Inlandsnachfrage und unterstützt Unternehmen bei der Erkundung lokaler Märkte.
Einige Unternehmen, wie ein in Tianjin ansässiger Fahrradhersteller, sind optimistisch, sich in andere Märkte zu diversifizieren. Manager Zhang Zhengang glaubt, dass sie die heimischen, südamerikanischen, europäischen und russischen Märkte erschließen können. Monica Liang von Guangdong Gales Electrical Appliance Co., Ltd., merkte jedoch an, dass die Verlagerung auf den chinesischen Markt schwierig sein könnte.
Kinwing prüft verschiedene Optionen, darunter die Expansion in Nicht-US-Märkte und die Errichtung von Produktionsstätten im Ausland. Sie ziehen Länder wie Mexiko, Vietnam und Indonesien als potenzielle Produktionsstandorte in Betracht. Zero Point hofft auf politische Änderungen, erwägt aber auch die Eröffnung von Produktionslinien im Ausland.