US-Präsident Donald Trump kündigte am Sonntag, den 28. Januar 2025, an, einen Zoll von 25 % auf alle Stahl- und Aluminiumeinfuhren zu erheben, was sofortige Reaktionen auf den globalen Märkten auslöste. Die Ankündigung erfolgte, nachdem der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz erklärt hatte, dass die Europäische Union bereit sei, „innerhalb einer Stunde“ zu reagieren, falls die USA Zölle auf europäische Importe erheben würden.
Die asiatischen Aktienmärkte, insbesondere die von Unternehmen, die Stahl und Aluminium produzieren, verzeichneten Rückgänge, mit Ausnahme von Unternehmen, die Fabriken in den Vereinigten Staaten betreiben. Der australische und der kanadische Dollar sowie die norwegische Krone deprezierten gegenüber dem US-Dollar, der nach Trumps Ankündigung an Wert gewann. Der asiatische MSCI-Aktienindex verzeichnete den größten Rückgang der Woche, gezogen nach unten durch den japanischen Nikkei und den südkoreanischen Index. Hongkonger und chinesische Aktien wurden jedoch von Technologieunternehmen gestützt.
Die Goldpreise stiegen sprunghaft an und erreichten ein neues Rekordhoch von 2.886 US-Dollar pro Unze, angetrieben von Spekulationen, dass Trump möglicherweise Einfuhrsteuern auf das Edelmetall erheben könnte. Die Ölpreise hingegen sanken aufgrund von Bedenken, dass ein Handelskrieg die Weltwirtschaft verlangsamen und die Energie Nachfrage reduzieren könnte.
Trumps Ankündigung löste auch einen Anstieg des japanischen Yen (JPY) aus, da die Erwartungen an eine erneute Zinserhöhung durch die Bank of Japan (BoJ) in diesem Jahr stiegen. Das Währungspaar EUR/JPY stoppte seinen dreitägigen Abwärtstrend und notierte am Montag während der asiatischen Sitzung bei etwa 156,70. Der Anstieg des Währungspaares könnte auf Bedenken zurückzuführen sein, dass Japan ebenfalls ein Ziel der Handelszölle von US-Präsident Donald Trump werden könnte.
Trumps Ankündigung erfolgte unmittelbar nachdem der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz erklärt hatte, dass die Europäische Union (EU) „innerhalb einer Stunde“ reagieren könnte, falls die USA die vorgeschlagenen Zölle erheben würden. Separat schlug Bernd Lange, Vorsitzender des Handelsausschusses des Europäischen Parlaments, vor, dass die EU, um einen Handelskrieg zu vermeiden, bereit sei, ihre 10%ige Einfuhrsteuer auf Fahrzeuge auf einen Satz zu senken, der näher an dem 2,5%igen Zoll liegt, der von den USA erhoben wird.
Die Ankündigung neuer Zölle hat auch Bedenken hinsichtlich potenzieller deflationärer Druck in der Eurozone geweckt, was die Wahrscheinlichkeit von tieferen Zinssenkungen der EZB erhöht. Die Märkte prognostizieren nun, dass der Einlagenzins bis Dezember auf 1,87 % sinken könnte.