Iran und E3 besprechen Atomabkommen in Genf

Am 11. Dezember 2024 trafen sich Vertreter des Iran und der E3-Gruppe, bestehend aus dem Vereinigten Königreich, Frankreich und Deutschland, in Genf, um über das ins Stocken geratene Gemeinsame umfassende Aktionsprogramm (JCPOA) bezüglich des iranischen Atomprogramms zu diskutieren. Das JCPOA zielt darauf ab, dem Iran eine Aufhebung von Sanktionen im Austausch für überprüfbare Begrenzungen seiner Atomwaffenentwicklung zu bieten, steht jedoch seit dem Rückzug der Vereinigten Staaten aus dem Abkommen im Jahr 2018 vor erheblichen Herausforderungen.

Die jüngsten Gespräche folgten auf die Ablehnung des Vorschlags des Iran durch die USA, das Vereinigte Königreich und die EU, die Urananreicherung auf 60 % zu begrenzen und zusätzliche Inspektionen von Nuklearanlagen zuzulassen. Der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, hatte das Angebot des Iran zuvor als positiven Schritt bezeichnet, jedoch erfüllte es nicht die Erwartungen der westlichen Unterzeichner.

Seit Oktober 2023 hat die E3 Sanktionen gegen den Iran aufrechterhalten und dabei die anhaltende Nichteinhaltung der JCPOA-Verpflichtungen durch das Land angeführt. Die Lage bleibt kritisch, da die Möglichkeit besteht, dass nach Ablauf des Nuklearabkommens im Oktober 2025 die Sanktionen des UN-Sicherheitsrates wieder in Kraft gesetzt werden. Die Gespräche in Genf wurden als Gelegenheit gesehen, dieses Ergebnis abzuwenden und möglicherweise einige Sanktionen zu lockern.

Der stellvertretende iranische Außenminister Kazem Gharibabadi charakterisierte die Gespräche zunächst als 'fortschrittlich', kritisierte jedoch später den Ansatz der EU und erklärte, dieser fehle an Ernsthaftigkeit und Verantwortung. Gleichzeitig verurteilte die E3 den Iran dafür, die Urananreicherung weiter zu steigern, die sich dem für waffenfähiges Material erforderlichen Niveau nähert.

Trotz der Bestreitungen des Iran, Atomwaffen zu verfolgen, sind die Spannungen gestiegen, und es gibt Anschuldigungen, dass politische Motive hinter der Haltung der E3 stehen. Die jüngsten Erklärungen der E3 wiesen auf Bedenken hinsichtlich der fortlaufenden nuklearen Fortschritte des Iran hin, die als beispiellos für einen Staat ohne Atomwaffenprogramm bezeichnet wurden.

Die Biden-Administration hat versucht, den JCPOA wiederzubeleben, doch die Verhandlungen sind ins Stocken geraten. Analysten weisen darauf hin, dass der schwindende Einfluss des Iran im Nahen Osten und interne Krisen erhebliche Hindernisse für eine erfolgreiche Diplomatie darstellen. Das Ergebnis dieser Gespräche könnte langfristige Auswirkungen auf die regionale Sicherheit und die internationalen Beziehungen haben.

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