Die Republik Ghana hat ihre diplomatischen Beziehungen zur Polisario-Front abgebrochen, wie ein offizielles Dokument des ghanaischen Ministeriums für auswärtige Angelegenheiten am 7. Januar 2025 an das marokkanische Ministerium für auswärtige Angelegenheiten bestätigt.
Ghana wird diese Entscheidung über diplomatische Kanäle an die marokkanische Regierung, die Afrikanische Union und die Vereinten Nationen mitteilen. In derselben Mitteilung drückte Ghana seine Unterstützung für die Bemühungen Marokkos aus, eine für alle Seiten akzeptable Lösung für die Sahara-Frage zu finden.
Dieser diplomatische Wandel erfolgt im Rahmen der Stärkung der bilateralen Beziehungen zwischen Marokko und Ghana, insbesondere im Handel und in der Investition. In den letzten Jahrzehnten haben sich die wirtschaftlichen Beziehungen erheblich ausgeweitet, was durch ein im Januar 2023 unterzeichnetes Doppelbesteuerungsabkommen zur Erleichterung des Handels und zur Bekämpfung von Steuerhinterziehung verdeutlicht wird.
Ghana ist zu einem wichtigen Handelspartner für Marokko innerhalb der ECOWAS geworden, wobei die marokkanischen Exporte nach Ghana in den letzten 20 Jahren im Durchschnitt um 14 % pro Jahr gestiegen sind, von etwa 5 Millionen US-Dollar im Jahr 1995 auf 133 Millionen US-Dollar im Jahr 2021. Zu den wichtigsten Exporten gehören Rohzucker und verarbeiteter Fisch, während Ghana tropische Früchte und Kakaopulver nach Marokko exportiert.
Die Investitionsbeziehungen haben sich ebenfalls vertieft, wobei marokkanische Unternehmen wie die BMCE Bank und CIMAF eine Präsenz in Ghana etabliert haben. Im Jahr 2023 eröffnete die marokkanische Möbelgesellschaft KITEA ihr erstes Geschäft in Accra, was diesen wachsenden Investitionstrend widerspiegelt.
Ghana erkannte den Polisario 1979 an, aber seit 2000 haben 46 Länder, darunter 13 afrikanische Nationen, ihre Beziehungen zu der selbsternannten Entität abgebrochen oder ausgesetzt, was auf die diplomatischen Bemühungen Marokkos unter König Mohammed VI. zurückzuführen ist.