Die Vereinten Nationen haben vor der sich verschärfenden Hungerkrise in der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) gewarnt, die das Leben der Bevölkerung gefährdet und die Entwicklung behindert. Laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO leidet jeder vierte Mensch in der DR Kongo unter schwerem Hunger, was etwa 25,6 Millionen Menschen betrifft.
FAO-Vertreter erklärten, dass das Land trotz fruchtbarer Böden und reichlich vorhandener Wasserressourcen die Selbstversorgung mit Lebensmitteln aufgrund zunehmender Konflikte nicht erreichen konnte. Peter Musoko, Landesdirektor und Vertreter des Welternährungsprogramms in der DR Kongo, betonte die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit mit der Regierung und der humanitären Gemeinschaft, um die Ressourcen für diese vernachlässigte Krise zu erhöhen.
Ein aktueller Bericht zur Klassifizierung der Phasen der Ernährungssicherheit zeigt, dass fast alle Regionen der DR Kongo von der Hungerkrise betroffen sind, wobei fünf Stufen ein hohes Risiko anzeigen. Darüber hinaus leben 3,1 Millionen Menschen, hauptsächlich Vertriebene und Rückkehrer im Nordosten der DR Kongo, in akuter Nahrungsmittelknappheit, mit hohen Raten von Unterernährung und einem erhöhten Risiko des Hungertodes.
Ariistid Ongoni, ein Vertreter der FAO, hob die Notwendigkeit von Maßnahmen und angemessener Unterstützung der Lebensgrundlagen hervor, um betroffenen Familien durch gezielte Interventionen zu helfen, die die Auswirkungen des Klimawandels in den Bereichen Landwirtschaft, Fischerei und Viehzucht ansprechen.
Die Situation ist besonders besorgniserregend für verletzliche Gemeinschaften in den nördlichen Provinzen, in denen über 6,5 Millionen Menschen vertrieben sind. Die Provinz Tanganyika hatte mit schweren Überschwemmungen zu kämpfen und wird nun als die am stärksten von Ernährungsunsicherheit betroffene Region in der DR Kongo identifiziert.
Für 2024 benötigt die FAO 233,9 Millionen Dollar zur Umsetzung von Hilfsprojekten in der DR Kongo. Bis Ende September hatte die Organisation drei Millionen Menschen von einem Ziel von 3,6 Millionen unterstützt, stellte jedoch fest, dass zusätzliche finanzielle Mittel benötigt werden, um die aktuellen Lücken zu schließen.