Am 31. Januar 2025 rief die Verbraucherorganisation Efektiva in Serbien zu einem Boykott von fünf großen Lebensmittelketten auf, darunter Deleze (Maxi und Shop&go), Merkator S (Idea und Roda), Univereksport, DIS und Lidl, als Reaktion auf die steigenden Lebensmittelpreise. Diese Aktion folgt einem ähnlichen Boykott in Kroatien, wo ein eintägiger Einkaufsstopp in der vergangenen Woche zu einem Umsatzrückgang von fast 50 % führte.
Efektivas Analyse ergab, dass die Produktpreise in Serbien zu den höchsten in Europa gehören, während einige einheimische Produkte in Nachbarländern günstiger sind. Die Gruppe argumentiert, dass ein direkter Einkaufsstopp die einzige verbleibende Option ist, um diese Preisprobleme anzugehen.
Die serbische Wettbewerbsbehörde leitete im Oktober 2024 eine Untersuchung wegen möglicher Preisabsprachen zwischen den genannten Ketten ein, die zu erheblichen Strafen und möglichen Schließungen von Geschäften führen könnten. Die Untersuchung hat jedoch ins Stocken geraten, und die Preise sind weiterhin ungebremst gestiegen.
Gavrilović von Efektiva betonte, dass der Boykott von heute als Demonstration der Verbrauchersolidarität dient, um Einzelhändler dazu zu bringen, die Preise zu senken. Er schlug vor, dass zukünftige Aktionen, wenn der Boykott heute erfolgreich ist, gezielt auf bestimmte Einzelhändler für längere Zeiträume abzielen könnten.
Trotz des Aufrufs zur Aktion äußerte die Ökonomin Jelena Žarković Skepsis hinsichtlich der langfristigen Wirksamkeit des Boykotts und deutete an, dass dieser nur vorübergehende Ergebnisse ohne Berücksichtigung breiterer Marktbedingungen liefern könnte. Sie stellte fest, dass den Verbrauchern tragfähige Alternativen fehlen, da größere Ketten den Markt dominieren.
Der Boykott wird auch in den Nachbarländern Montenegro, Bosnien und Herzegowina sowie Nordmazedonien beobachtet, während in Kroatien ein siebentägiger Boykott von drei großen Ketten bis zum 5. Februar fortgesetzt wird.