Am 22. Januar 2025 warnte Kaja Kallas, die Hohe Vertreterin der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik, in Brüssel, dass Russland möglicherweise bereits 2028 militärische Aggressionen gegen einen EU-Mitgliedstaat initiieren könnte. In ihrer Rede auf der jährlichen Konferenz der Europäischen Verteidigungsagentur erklärte Kallas, dass viele nationale Geheimdienste Daten bereitstellen, die darauf hindeuten, dass Russland innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre die Verteidigungsbereitschaft Europas testen könnte.
Kallas gab keine spezifischen Details zu möglichen Aggressionsplänen des Kremls bekannt, betonte jedoch, dass Europa derzeit Zeit gewinnt, während die Ukraine sich gegen die russische Invasion verteidigt. Sie bekräftigte, dass die Hauptaufgabe der EU darin besteht, der Ukraine weitere militärische Unterstützung zu leisten, und erklärte: 'Es besteht kein Zweifel, dass wir mehr tun können, um der Ukraine zu helfen. Mit unserer Unterstützung kann sie den Krieg gewinnen.'
Die Chefdiplomatin der EU forderte die Mitgliedstaaten auf, die Verteidigungsausgaben zu erhöhen und betonte die Notwendigkeit, sich auf potenzielle Konflikte vorzubereiten, anstatt nur Geld für die Kriegsverhütung auszugeben. Kallas hob hervor, dass die aktuellen russischen Militärausgaben fast fünfmal höher sind als die der EU, mit durchschnittlichen Verteidigungsausgaben von 1,9 % des BIP in den EU-Ländern im Vergleich zu 9 % in Russland.
Kallas warnte, dass die Unfähigkeit Europas, in seine militärischen Fähigkeiten zu investieren, ein gefährliches Signal an Aggressoren sendet, und erklärte, dass der russische Präsident Wladimir Putin 'nur die Sprache der Stärke spricht' und dass 'Schwäche ihn provoziert.' Sie beschrieb ihre Haltung als realistisch und nicht als kriegerisch gegenüber Russland.
Zusätzlich kündigte Kallas an, dass an dem 16. Sanktionspaket gegen Russland gearbeitet wird. Sie bemerkte, dass die EU der Ukraine fast 50 Milliarden Euro militärische Unterstützung geleistet hat und plant, bis Ende Februar insgesamt 75.000 ukrainische Soldaten und Offiziere in den EU-Ländern auszubilden.