Am 21. Januar 2025 äußerte das Europäische Parlament ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Schäden an einem elektrischen Unterseekabel in der Ostsee, die es russischen Aktivitäten zuschreibt. Die Abgeordneten bezeichneten den Vorfall als Sabotageakt und forderten die Europäische Kommission auf, Sanktionen gegen alle Schiffe der 'Schattenflotte' Russlands zu verhängen.
Die 'Schattenflotte', die Berichten zufolge in die Umgehung von Sanktionen durch den Transport von russischem Öl verwickelt ist, hat nicht nur Umweltbedenken aufgeworfen, sondern wird auch als Instrument hybrider Kriegsführung gegen die EU betrachtet. Diese Diskussion wurde durch ein Ereignis Ende Dezember 2024 ausgelöst, als finnische Behörden den Öltanker Eagle S festnahmen, der verdächtigt wird, an den Schäden des Kabels beteiligt gewesen zu sein, das Finnland und Estland verbindet.
Die Exekutiv-Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Genn Värkkunen, hob die geopolitischen Spannungen und das Potenzial weiterer Vorfälle hervor und warnte vor ernsthaften Konsequenzen für die Ostseeregion und die gesamte EU. Derzeit hat die EU 71 Schiffe, die mit der 'Schattenflotte' in Verbindung stehen, sanktioniert, während Schätzungen darauf hindeuten, dass die Flotte zwischen 700 und 1.400 Tankern umfassen könnte.
Der deutsche Abgeordnete Michael Gahler bemerkte, dass die Schäden am Kabel nur eines von vielen alarmierenden Signalen Russlands in Richtung der EU sind und betonte die Notwendigkeit einer koordinierten Reaktion. Die schwedische Abgeordnete Helen Fritzson wies darauf hin, dass die Hälfte der russischen Ölexporte durch schwedische Gewässer verläuft, was erhebliche ökologische und sicherheitspolitische Risiken birgt.
Der dänische Abgeordnete Anders Vistisen kritisierte die unzureichende Reaktion der EU zum Schutz ihrer Interessen in der Ostsee und forderte stärkere maritime Verteidigungen unter den NATO-Staaten in der Region. Er verurteilte auch die dänischen Behörden dafür, dass sie keine Sanktionen gegen russische Schiffe verhängt haben.
In einem verwandten Kontext äußerte der estnische Abgeordnete Urmas Paet Frustration über die Wahrnehmung, dass solche Vorfälle nicht Teil der hybriden Kriegsführung Russlands sind, und forderte eine gemeinsame europäische Aktion gegen diese Bedrohungen.
In einer separaten Entwicklung äußerte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Hoffnung auf eine Veränderung der Haltung Deutschlands zur NATO-Mitgliedschaft der Ukraine und zur Lieferung von Langstreckenwaffen nach den bevorstehenden Bundestagswahlen. Bei einem Treffen im Rahmen des Weltwirtschaftsforums in Davos am 21. Januar sprach er die militärische Unterstützung Deutschlands an und äußerte den Wunsch nach weiteren Fortschritten in der Zusammenarbeit.