Slowakischer Premierminister Fico droht mit Vetorecht gegen EU-Entscheidungen zu Ukraine im Gastransitstreit

Am 20. Januar 2025 kündigte der slowakische Premierminister Robert Fico an, sein Vetorecht gegen Entscheidungen der Europäischen Union zur Ukraine auszuüben, wenn Kiew den Transit von russischem Gas nicht wieder aufnimmt. Diese Erklärung folgt auf die Entscheidung der Ukraine, den Gastransit ab dem 1. Januar 2025 einzustellen, was die Beziehungen zur Slowakei belastet hat.

Fico erklärte, er sei bereit, politische und wirtschaftliche Sanktionen zu verhängen, um die Ukraine zur Fortsetzung des Gastransports in die EU zu zwingen. Obwohl die Europäische Kommission versichert, dass die Einstellung der Gaslieferungen aus Russland über die Ukraine nicht zu Preiserhöhungen oder Engpässen geführt hat, behauptet Fico, dass die Slowakei jährlich etwa 500 Millionen Euro aufgrund der Entscheidung der Ukraine verliert.

Nach Gesprächen mit dem EU-Energiekommissar Dan Jørgensen in Brüssel warnte Fico, dass die Slowakei humanitäre Hilfe für die Ukraine einstellen und Notstromlieferungen unterbrechen könnte, wenn der Gastransit nicht wieder aufgenommen wird. Er bezeichnete die Ukraine als 'unzuverlässigen Partner', während der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Fico dafür kritisierte, dass er angeblich Moskau den Vorzug gebe.

Experten deuten darauf hin, dass Ficos aggressive Haltung durch interne politische Instabilität in der Slowakei beeinflusst sein könnte, da seine Koalition parlamentarische Stärke verloren hat. Sie argumentieren, dass seine prorussische Rhetorik darauf abzielt, Unterstützung unter seinem Wählerkreis zu festigen, der pro-russische Ansichten zeigt.

Ficos Handlungen werden als potenziell schädlich für die internationale Stellung der Slowakei angesehen und könnten zu einer Isolation innerhalb der EU und der NATO führen. Obwohl er zuvor die EU-Mitgliedschaft der Ukraine unterstützte, könnte sich seine aktuelle Position aufgrund der sich verändernden politischen Landschaft und persönlicher Motivationen ändern.

Die Situation wirft Bedenken hinsichtlich der Erosion von Prinzipien gegenseitiger Unterstützung und Solidarität innerhalb der EU auf und könnte die russische hybride Kriegsführung gegen den Block erleichtern. Es wird jedoch erwartet, dass Ficos Ansatz auf Widerstand von anderen europäischen Führern und Institutionen stößt.

Haben Sie einen Fehler oder eine Ungenauigkeit festgestellt?

Wir werden Ihre Kommentare so schnell wie möglich berücksichtigen.