Am 15. November 2024 gab der Iran die Gründung einer speziellen Klinik bekannt, die Frauen behandelt, die gegen die obligatorischen Hijab-Gesetze verstoßen. Diese Initiative hat sowohl im Inland als auch international erhebliche Kritik auf sich gezogen.
Die Klinik, die als "Klinik zur Behandlung von Hijab-Entfernung" bezeichnet wird, wird vom iranischen Ministerium für Anleitung, insbesondere von der Abteilung für Frauen- und Familienangelegenheiten unter der Leitung von Mehri Talebi Daristani, überwacht. Die Klinik soll wissenschaftliche und psychologische Behandlungen für Frauen, einschließlich Jugendlicher und Erwachsener, anbieten, die sich mit islamischer Identität identifizieren möchten.
Diese Entwicklung folgt einer Welle von Protesten, die nach dem Tod von Mahsa Amini, einer 22-jährigen Frau, die im September 2022 in Polizeigewahrsam starb, angeblich weil sie ihren Hijab nicht korrekt trug, begann. Die Proteste haben im Laufe der Zeit zugenommen und führen zu einer verstärkten Aufmerksamkeit für die Frauenrechte im Iran.
Neueste Berichte zeigen, dass es einen verstärkten Druck auf Frauen gibt, die sich nicht an die Hijab-Vorschriften halten, einschließlich der Installation von Kameras zur Identifizierung von Frauen, die als "ohne Hijab" gelten. Menschenrechtsaktivisten haben die Klinik als repressiv verurteilt und Bedenken geäußert, dass sie eher als Haftanstalt denn als Behandlungseinrichtung fungieren könnte.
Internationale Kritiker, darunter iranische Journalisten und Menschenrechtsanwälte, haben den Vorschlag als alarmierend und ohne rechtliche Grundlage im islamischen oder iranischen Recht bezeichnet. Die Agentur, die die Klinik überwacht, berichtet direkt an den Obersten Führer Ali Khamenei, was weitere Bedenken hinsichtlich ihrer Absichten aufwirft.
Während die Proteste unter dem Motto "Frauen, Leben, Freiheit" weitergehen, befürchten viele, dass die Klinik einen umfassenderen Versuch darstellt, abweichende Meinungen zu unterdrücken und die Öffentlichkeit von drängenden Alltagsbedürfnissen abzulenken.
In den letzten Wochen haben Berichte über Verhaftungen und Verschwindenlassen im Zusammenhang mit Verstößen gegen die Hijab-Gesetze zugenommen, wobei Organisationen wie Amnesty International Vorwürfe über Missbrauch und Zwangsmedikation in psychiatrischen Einrichtungen hervorgehoben haben.
In einem aktuellen Fall wurde die 25-jährige Roshanak Molaei Alishah wegen ihrer Kleidung belästigt und anschließend festgenommen. Ihr derzeitiger Aufenthaltsort ist unbekannt. Die aktuelle Situation spiegelt die zunehmenden Spannungen rund um die Frauenrechte und die staatliche Kontrolle im Iran wider.