Eine aktuelle Studie legt nahe, dass Typ-2-Diabetiker ihr Risiko, an Alzheimer zu erkranken, erheblich senken können, wenn sie Ozempic verwenden, ein Diabetesmedikament mit dem Wirkstoff Semaglutid. Dieses Medikament ahmt das natürliche GLP-1-Hormon des Körpers nach und fördert das Sättigungsgefühl.
Die Forschung der Case Western Reserve University analysierte drei Jahre lang elektronische Gesundheitsdaten von etwa 1 Million Typ-2-Diabetikern in den USA, die zu Beginn der Studie frei von Alzheimer waren. Die Ergebnisse zeigen, dass Semaglutid mit einer 40 % bis 70 % geringeren Wahrscheinlichkeit eines ersten Alzheimer-Diagnoses verbunden ist, insbesondere im Vergleich zu Insulin und anderen Diabetesmedikamenten.
Chronische Entzündungen, die häufig bei Alzheimer-Patienten beobachtet werden, können durch hohe Blutzuckerwerte verstärkt werden, die die Blutgefäße im Gehirn schädigen. Die Gewichtsreduktion durch Semaglutid kann helfen, diese Entzündungen zu mindern, da es T-Zellen aktiviert, die für die Immunantwort entscheidend sind.
Die Ergebnisse, die in der Zeitschrift Alzheimer's & Dementia veröffentlicht wurden, unterstreichen die Notwendigkeit weiterer randomisierter klinischer Studien, um das Potenzial von Semaglutid als Behandlung für Alzheimer zu erforschen. Derzeit leben fast 7 Millionen Amerikaner im Alter von 65 Jahren und älter mit der Krankheit, die jährlich für etwa 120.000 Todesfälle verantwortlich ist.
Ozempic wurde 2017 von der US-amerikanischen Food and Drug Administration zur Behandlung von Typ-2-Diabetes zugelassen, die Wirksamkeit zur Gewichtsreduktion wurde 2021 anerkannt. Novo Nordisk, der Hersteller des Medikaments, führt auch klinische Studien zu den Auswirkungen von Semaglutid auf frühe Alzheimer-Phasen durch, deren Ergebnisse für das nächste Jahr erwartet werden.