Die Europäische Union (EU) investiert Milliarden in Südostasien, während Beamte während des jährlichen ASEAN-Treffens in Laos auf tiefere Beziehungen drängen. Die Vereinigung Südostasiatischer Nationen (ASEAN), bestehend aus 10 Mitgliedstaaten, betrachtet diesen Gipfel als eine zentrale Plattform, um sich mit ausländischen Partnern zu politischen, wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Themen auseinanderzusetzen.
Der Präsident des Europäischen Rates, Charles Michel, vertritt die EU beim Gipfel, der voraussichtlich Diskussionen über breitere Themen beim bevorstehenden Ostasiatischen Gipfel erleichtern wird. ASEAN, die rund 685 Millionen Menschen beherbergt, wird zu einem zunehmend wichtigen Akteur in der globalen Wirtschaft.
Bemerkenswert ist, dass US-Präsident Joe Biden und der chinesische Präsident Xi Jinping bei der Konferenz abwesend sind, wobei Außenminister Antony Blinken und Premier Li Qiang ihre jeweiligen Länder vertreten. Der philippinische Präsident Ferdinand Marcos Jr. äußerte Bedenken hinsichtlich Belästigung im Südchinesischen Meer und hob damit die regionalen Spannungen hervor.
Trotz der Erwartungen an bedeutende Resolutionen zu strittigen Themen wie den Streitigkeiten im Südchinesischen Meer und dem anhaltenden Bürgerkrieg in Myanmar betonte der Generalsekretär der ASEAN, Kao Kim Hourn, die Notwendigkeit von Geduld in Bezug auf die komplexe Situation in Myanmar.
Im Hintergrund des Gipfels engagieren sich EU-Beamte mit den Führungspersönlichkeiten Südostasiens in Handels- und Investitionsfragen, wobei für 2024 ein verstärktes EU-ASEAN-Verhältnis erwartet wird. Die vorgeschlagene EU-Gesetzgebung zur Bekämpfung der Abholzung stieß auf Widerstand von Seiten der südostasiatischen Staaten, wurde jedoch verschoben, was den regionalen Unternehmen mehr Zeit zur Anpassung gibt.
Während Malaysia sich darauf vorbereitet, im Januar 2025 die ASEAN-Präsidentschaft zu übernehmen, erwarten Analysten eine Verschiebung hin zu einer durchsetzungsfähigeren Haltung zu regionalen Themen im Vergleich zur aktuellen Führung unter Laos. Der malaysische Premierminister Anwar Ibrahim hat auch eine kritischere Sicht auf westliche Nationen eingenommen, insbesondere in Bezug auf die derzeitige Krise im Nahen Osten.