Die NASA-Astronautin Jessica Williams hat einen bedeutenden Meilenstein erreicht, indem sie den Rekord der ehemaligen Astronautin Peggy Whitson für die kumulierte Zeit im Weltraum von weiblichen Astronauten überboten hat. Mit insgesamt 62 Stunden und 6 Minuten EVA-Zeit belegt Williams nun den vierten Platz auf der Allzeitliste der NASA.
Während eines kürzlichen Außenbordeinsatzes haben Williams und ihr Kollege Wilmore alle geplanten Ziele erfolgreich abgeschlossen. Zu ihren Aufgaben gehörten der Abbau einer Antennenbaugruppe für Funkfrequenzen von der Trägerstruktur der Internationalen Raumstation und die Sammlung von Oberflächenmaterialproben aus dem Destiny-Labormodul und der Quest-Luftschleuse. Diese Proben sollen analysiert werden, um zu bestimmen, ob Mikroorganismen auf der Außenseite der Station überleben können.
Zur Vorbereitung auf den Außenbordeinsatz führte die Expedition 72-Crew gründliche Schulungssitzungen durch. Am 29. Januar überprüften Williams und Wilmore die Verfahren, führten Überprüfungen der Raumanzüge durch und übten die Bedienung des Canadarm2-Roboterarms zusammen mit den NASA-Flugingenieuren Nick Hague und Don Pettit. Diese Vorbereitung war entscheidend für den erfolgreichen Abbau der Kommunikationshardware und erleichterte die Sammlung mikrobieller Proben.
Während die Astronauten ihre Pläne für den Außenbordeinsatz umsetzten, setzten andere Crewmitglieder die routinemäßigen Arbeiten an Bord der ISS fort. Hague bereitete die Astrobee-Roboterfreiflieger auf Tests ihrer Echtzeit-Video- und Bildübertragungsfähigkeiten vor, während Pettit sich mit der Forschung zum Pflanzenwachstum in der Mikrogravitation beschäftigte.
Im Roscosmos-Segment konzentrierten sich die Kosmonauten auf Erdbeobachtungen und Systemupgrades. Flugingenieur Aleksandr Gorbunov verwendete eine mit einem Spektrometer ausgestattete Kamera, um mediterrane Sehenswürdigkeiten zu fotografieren, während die Flugingenieure Alexey Ovchinin und Ivan Vagner neue Befehls- und Telemetriehardware im Zvezda-Service-Modul installierten, um die Kommunikation zu verbessern.
Der erfolgreiche Abschluss dieses Außenbordeinsatzes markiert nicht nur einen persönlichen Erfolg für Williams, sondern trägt auch erheblich zu den laufenden wissenschaftlichen Forschungen und Wartungsarbeiten an Bord der ISS bei.