Eine aktuelle Umfrage der UNESCO hebt einen besorgniserregenden Trend unter Online-Influencern hervor, der zeigt, dass 62 % von ihnen die Inhalte, die sie mit ihrem Publikum teilen, nicht überprüfen. Die Umfrage wurde von Forschern der Bowling Green State University durchgeführt und umfasste 500 Influencer aus 45 Ländern, die ihre Motivationen, Fähigkeiten, Praktiken und Herausforderungen untersuchten.
Die Ergebnisse zeigen, dass viele Content-Ersteller Schwierigkeiten haben, die Zuverlässigkeit von Online-Informationen zu bewerten. Bemerkenswerterweise verlassen sich 42 % auf die Anzahl der Likes und Shares, die ein Beitrag erhält, als Maß für die Glaubwürdigkeit, während 19 % auf den Ruf des ursprünglichen Autors oder Herausgebers setzen. Zudem würde einer von fünf Influencern Inhalte von vertrauenswürdigen Freunden teilen.
Interessanterweise sind traditionelle Medien nicht die Hauptinformationsquelle für diese Ersteller; nur 37 % wenden sich an Mainstream-Medien. Stattdessen dominieren persönliche Erfahrungen und selbst durchgeführte Recherchen ihre Inhaltsbeschaffung. Die Umfrage ergab auch, dass 73 % der Befragten mehr Schulungen zur Bekämpfung von Fehlinformationen suchen.
UNESCO-Generaldirektorin Audrey Azoulay betonte die Bedeutung digitaler Content-Ersteller im Informationsökosystem und erklärte, dass sie Millionen mit kulturellen, sozialen und politischen Nachrichten anziehen.
Angesichts dieser Ergebnisse hat die UNESCO ein einmonatiges Schulungsprogramm angekündigt, das darauf abzielt, Content-Ersteller im Umgang mit Fehlinformationen auszubilden. Dieser Kurs, der von Experten für Medien- und Informationskompetenz entwickelt wurde, behandelt globale Menschenrechtsstandards in Bezug auf Meinungs- und Informationsfreiheit.
Die Teilnehmer lernen, Informationen aus verschiedenen Quellen zu beziehen, deren Qualität zu überprüfen und Fehlinformationen sowie Hassrede effektiv zu bekämpfen.